Mit diesem Schritt wolle man den Wünschen der Verbraucher entgegenkommen, so der verantwortliche Manager Jeffrey Harmening.

Zürich. Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé kommt mit einer Verringerung des Salz- und Zuckergehalts seiner Frühstücksflocken einer möglichen Verschärfung von Lebensmittelgesetzen zuvor. Nestlé plane eine Absenkung des Zuckeranteils um rund 24 Prozent und des Salzgehalts um zwölf Prozent, teilte der Konzern gestern mit. Der verantwortliche Manager, Jeffrey Harmening, sagte, man wolle mit dem Schritt den Wünschen der Verbraucher Rechnung tragen. "Viele Mütter wollen nicht mehr, dass ihre Kinder so viel Zucker zu sich nehmen", sagte Harmening. Damit sei der Zuckeranteil bei Frühstücksflocken das für den Kauf entscheidende Kriterium.

Eine Studie des britischen Verbrauchermagazins "Which?" hatte unlängst belegt, dass 32 der 50 in Großbritannien beliebtesten Frühstücksflocken einen Zuckergehalt vergleichbar mit dem in Schokoladenkeksen erreichen können. Nestlé vertreibt zusammen mit seinem Partner General Mills Frühstücksflocken in mehr als 140 Ländern. Im abgelaufenen Jahr erzielten die beiden Firmen mit Marken wie Cini Minis, Nesquick Knusperfrühstück und Shreddies in Märkten außerhalb der USA und Kanadas einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Franken (umgerechnet 1,57 Milliarden Euro) und lagen damit nach dem US-Konkurrenten Kellogg auf dem zweiten Verkaufsrang.

Ärzte und Verbrauchergruppen fordern seit Jahren eine Verschärfung der Bestimmungen für Zucker und Salz in Lebensmitteln. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO waren im Jahr 2010 weltweit rund 42 Millionen Kinder im Alter von weniger als fünf Jahren übergewichtig. Rund acht Prozent aller Gesundheitskosten in Europa und rund 13 Prozent aller Todesfälle sind laut WHO auf Übergewicht zurückzuführen.