Nun protestieren sie wieder und sprechen von einem neuen Lieferstopp. Doch die jüngsten Drohgebärden der deutschen Milchbauern können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Landwirte vor allem eines sind: machtlos.

Der Milchboykott des vergangenen Jahres hat nichts gebracht, alle Versprechungen von Politik und Handel über höhere Preise haben sich in Luft aufgelöst. Angesichts eines deutlichen Überangebots an Milch haben die großen Supermarktketten leichtes Spiel, die Lieferanten gegeneinander auszuspielen.

Diese haben jetzt eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten. Die deutschen Molkereien müssen sich endlich zu größeren Einheiten zusammenschließen, um Lebensmittelriesen wie Aldi oder Edeka in den Preisverhandlungen zumindest ansatzweise Paroli bieten zu können. Vielen kleinen Bauern bleibt hingegen nur der Weg, in die Bio-Nische auszuweichen, wenn sie ihren Hof nicht aufgeben wollen. Hier werden mit 40 Cent pro Liter noch ausreichend hohe Preise gezahlt.