Das Aus für die Glühbirne ist längst beschlossene Sache. Doch kurz vor ihrem Abschied aus den Regalen erlebt sie in Hamburgs Baumärkten ein unerwartetes Comeback.

Hamburg. Schon ab 1. September 2009 dürfen keine 100-Watt-Birnen und alle matten Birnen, unabhängig von ihrer Wattzahl, mehr hergestellt werden. Das hat zu einem Ansturm der Verbraucher geführt, die sich jetzt einen Vorrat zulegen - obwohl der Verkauf der Produkte auch nach dem 1. September noch gestattet ist. "Wir verkaufen doppelt so viele 100-Watt-Birnen wie vor einem Jahr", sagt Simone Naujoks von der Baumarktkette Max Bahr. Auch der Absatz von 60-Watt-Birnen ziehe deutlich an.

Auch der Praktiker-Baumarkt bestätigt die hohe Nachfrage nach 100-Watt-Glühbirnen. "Die Verbraucher haben offensichtlich noch nicht erkannt, dass alle matten Glühbirnen bereits von dem Verbot ab 1. September betroffen sind", sagt Harald Günter von Praktiker. Das sieht auch Stefan Schrader vom Hamburger Lichtservice Schrader so. "Bei uns kaufen die Kunden gleich 20 Stück von einer Type", sagt Schrader. Glühbirnen sind unbegrenzt lange haltbar. Da die Glühbirnen nur fünf Prozent der Energie in Licht umwandeln und als Energieverschwender gelten, hat die Europäische Union (EU) das Ende der Glühbirne bis 2012 beschlossen. Dann sollen auch 40- und 25-Watt-Birnen aus den Regalen verschwinden.

Glühbirnenhersteller Osram freut sich über die unverhofft hohe Nachfrage nach dem Auslaufprodukt. "Wir hatten mit einem Rückgang der Nachfrage gerechnet und produzieren jetzt in unserem Werk bei Straßburg auf unverändert hohem Niveau weiter,100-Watt-Birnen und alle matten Glühbirnen aber nur bis Ende August", sagt Nadine Müller von Osram. "Danach dürfen wir auch nicht mehr an den Großhandel liefern."

Der Einzelhandel darf aber seine Bestände auch nach dem 1. September verkaufen. "Wir haben Vorsorge getroffen, dass wir auch nach diesem Zeitpunkt die Wünsche der Kunden erfüllen können", sagt Günter. Das lässt auf eine gute Bevorratung schließen. Anders will Max Bahr verfahren. "Die Leuchtmittel, die ab 1. September nicht mehr hergestellt werden dürfen, nehmen wir auch zu diesem Zeitpunkt aus den Regalen", sagt Naujoks.