Unterwegs in einer fremden Stadt und keine Ahnung, wo man ein Taxi herbekommen soll? Die beiden Hamburger Niclaus Mewes und Sven Külper haben sich häufig darüber geärgert, dass es keine zentrale Taxirufnummer für Deutschland gibt, geschweige denn für Europa. Heute sind die beiden Gründer von "myTaxi" froh darüber, denn mit ihrer App konnten sie eine Marktlücke schließen. "Wenn man so will, revolutionieren wir das Taxigeschäft", sagt Sven Külper selbstbewusst. "Denn wir stellen den direkten Kontakt zwischen dem Kunden und dem Fahrer her, die Taxi-Zentrale wird also nicht mehr benötigt."

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Die Kommunikation findet direkt über das Smartphone statt. Der Fahrgast wird über sein Telefon geortet, danach sieht er auf einer Karte die verfügbaren Taxis, mit denen der Nutzer Kontakt aufnehmen kann. Im März 2010 wurde myTaxi in Hamburg gestartet, mittlerweile nutzen mehr als 5000 Fahrer in 13 Städten die App. 300 000-mal wurde sie heruntergeladen. Auch der Hamburger Taxifahrer Clemens Grün nutzt sie und ist zufrieden mit der Resonanz der Kunden. "Etwa 20 Prozent des Umsatzes erwirtschafte ich mittlerweile mit der myTaxi-App", sagt Grün.

Sowohl der Kunde als auch der Taxifahrer kann die App kostenlos herunterladen. Und anders als bei der Taxizentrale zahlt der Fahrer keine Grundgebühr, sondern nur pro vermittelter Fahrt. Mittlerweile kooperieren Restaurants und Hotels wie das East, das Hotel Alster-Hof und A&O Hamburg mit myTaxi. Um die Qualität zu sichern, kann jeder Taxifahrer vom Kunden nach einer Tour bewertet werden. In Zukunft sollen über die App Vorbestellungen und spezielle Abrechnungsmöglichkeit organisiert werden können. Das Team ist überzeugt von seinem Konzept. "Im August 2011 haben wir mit unserem Service in Wien angefangen", so Külper. "Anfang 2012 sind Zürich, Amsterdam, Madrid, London und Barcelona geplant."

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