Hamburg. Die Angst vor einem Einbruch der Weltwirtschaft hat die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt. Der deutsche Leitindex DAX stürzte gestern auf ein Jahrestief von 6391 Punkten, den niedrigsten Stand seit Oktober 2010. Schließlich ging das Börsenbarometer mit 6415 Punkten aus dem Handel. Damit haben die 30 wichtigsten Aktienwerte in den vergangenen Tagen 100 Milliarden Euro an Wert eingebüßt. "Jetzt brechen die Dämme", sagte ein Börsianer in Frankfurt.

Der EuroStoxx50, der die 50 wichtigsten europäischen börsennotierten Unternehmen beinhaltet, rutschte um 3,28 Prozent und damit sogar auf ein Zweijahrestief. Auch der amerikanische Leitindex Dow Jones verlor massiv und schloss um 4,3 Prozent tiefer bei 11 383 Punkten. "Die weltweiten Konjunkturaussichten haben sich deutlich verschlechtert", nannte Matthias Thiel, Aktienanalyst von M.M. Warburg & CO, dem Abendblatt als Hauptgrund. Zugleich flüchteten die Anleger weiter in Rohstoffwerte. Gold erklomm ein neues Allzeithoch von 1681,90 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Zuvor hatte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, mit seiner Ankündigung, weitere Staatsanleihen angeschlagener Schuldenstaaten zu kaufen, die Märkte verunsichert. Den Leitzins beließ die EZB auf dem niedrigen Niveau von 1,5 Prozent, um die Wirtschaft nicht weiter auszubremsen.