Viele Fonds-Kunden kommen nicht an ihr Geld - allein 300 Beschwerden in der Hansestadt

Hamburg. Neuer Ärger für die Commerzbank: Verbraucherschützer und Anwälte werfen dem Institut die systematische Falschberatung vor allem älterer Menschen vor. Dem Geldinstitut drohen jetzt zahlreiche Klagen von Kunden. Auf Anraten der Commerzbank haben sie ihr Geld in den neuen Immobiliendachfonds PMIA investiert, der wegen mangelnder Liquidität jetzt geschlossen ist. So kommen rund 27 000 Anleger bundesweit nicht mehr an ihr Geld. Eine Wiedereröffnung ist nicht absehbar.

Bei den Verbraucherzentralen in Norddeutschland haben sich rund 800 Verbraucher beschwert, davon allein 300 in Hamburg. "Die Schilderungen der Kunden sind so, dass weniger das Versagen einzelner Berater als ein systematisches Vorgehen der Commerzbank zu vermuten ist", sagt Michael Herte von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Die Commerzbank bestreitet das. Das Produkt sei allen Kunden angeboten worden, für die es sich eigne. Auffällig ist, dass viele Kunden vorher ihr Geld in dem offenen Immobilienfonds Hausinvest angelegt hatten. Während dieses Produkt die Finanzkrise unbeschädigt überstanden hat, ist die Wertentwicklung des PMIA sogar negativ. Der Hamburger Anwalt Peter Hahn sieht hinter der Wechselempfehlung "Provisionsschneiderei".