Hamburg. Bahnkunden müssen sich von der kommenden Woche an auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) hat Warnstreiks bei der Deutschen Bahn und bei den sechs großen Privatbahnbetreibern angekündigt. Auch Hamburg wird nach Informationen des Abendblatts von den Arbeitskämpfen betroffen sein. Die S-Bahn, Züge der Deutschen Bahn, des Metronoms und der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) könnten bestreikt werden. Sie befördern zusammen täglich rund 800 000 Pendler.

Wo und wann genau die Arbeit niedergelegt wird, wollte die Gewerkschaft gestern noch nicht sagen. Nur so viel: "Kein Streik beginnt vor dem 21. Februar", kündigte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky gestern bei einer Protestveranstaltung vor 1000 Lokführern in Berlin an. Die derzeit noch laufende Ski-Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen solle nicht beeinträchtigt werden.

Ziel der Gewerkschaft ist es, einen bundesweit gültigen Flächentarifvertrag für Lokführer abzuschließen. Zeitgleich mit den Warnstreiks leitet sie eine Urabstimmung ein, um den Weg für längere Streiks zu ebnen. Das Ergebnis soll Anfang März vorliegen. GDL-Chef Weselsky erinnerte an den Tarifkampf der Jahre 2007 und 2008, der fast zwölf Monate gedauert hatte. Damals wurde mit einigen wenigen Streiktagen der gewünschte eigenständige Lokführer-Tarifvertrag erreicht.