In der öffentlichen Diskussion hat die Solarwirtschaft schlechte Karten. Drei Prozent steuert sie erst zur Energieerzeugung bei, beansprucht aber die Hälfte der jährlichen Förderung für die erneuerbaren Energien. Das kostet einen Durchschnittshaushalt 70 Euro im Jahr. Alle zahlen, und nur relativ wenige Anlagenbetreiber profitieren von staatlich garantierten Renditen über zwei Jahrzehnte.

Einer solchen Entwicklung kann die Regierung nicht tatenlos zusehen. Der größte Fehler war, die Einspeisevergütung gleich für 20 Jahre zu garantieren. Zehn oder 15 Jahre wären sicherlich auch ein ausreichender Anreiz gewesen. Da man an der Dauer nichts mehr ändern kann, bleibt nur die Höhe der Subvention als Stellschraube. Sie wird nun in immer kürzeren Abständen hektisch abgesenkt. Dass die Solarfirmen davon nicht begeistert sind, sich sogar in ihrer Existenz bedroht sehen, ist nachvollziehbar. Alles, was der Bundesumweltminister bisher als Konzept ausgab, hat sich kurze Zeit später als Makulatur erwiesen. Kaum war ein Fahrplan der Einspeisevergütung beschlossen, wurde schon wieder über eine weitere Absenkung diskutiert.

Es fehlt an einem langfristigen Konzept, mit welchen Kosten die Verbraucher für die erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung beitragen sollen. Denn auch bei Windkraft gibt es große Probleme bei der Einbindung in das Netz und Ärger um neue Standorte, wenn Nachbarn Lärm und Schlagschatten fürchten. Eine sichere Stromversorgung aus zunehmend erneuerbaren Energien kann mit planerischem Stückwerk nicht gelingen.