Rüsselsheim. Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) hat nach monatelangem Feilschen um Staatshilfen überraschend seinen Kurs geändert. Die Amerikaner zogen gestern alle Anträge auf Bürgschaften in Europa zurück. Das Sanierungskonzept für den europäischen Autobauer solle nun wie geplant und aus eigener Kraft umgesetzt werden, sagte Opel-Chef Nick Reilly. Danach blieben alle vier deutschen Werke erhalten. Europaweit würden 8300 der 48 000 Stellen abgebaut, 4000 davon in Deutschland.

Reilly begründete die Kehrtwende mit dem langen Ringen um deutsche Staatshilfen: "Neue zeitaufwendige, komplexe Verhandlungen und eine weiterhin ungesicherte Finanzierung können wir uns nicht erlauben." Am Finanzbedarf von 3,3 Milliarden Euro für die Restrukturierung des Unternehmens habe sich nichts geändert. Insgesamt sollen elf Milliarden Euro investiert werden.

Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sah sich in seiner konsequenten Ablehnung von Bürgschaften bestätigt. GM sei in der Lage, sich selbst zu helfen. Auch der Chef des weltweit größten Opel-Händlers Dello in Hamburg, Kurt Kröger, wertet die Entscheidung sehr positiv: "Für Opel ist endlich wieder eine Perspektive vorhanden."