Der erste Schritt zur Rettung von Karstadt ist getan: Die Gläubiger haben dem Sanierungsplan für die Warenhauskette zugestimmt und verzichten auf Forderungen in Milliardenhöhe. Der Weg für eine Übernahme ist damit frei. Ob die Rechnung aufgeht und Karstadt das Überleben als eigenständiges Unternehmen sichert, ist fraglich. Es wären hohe Summen nötig, um die 120 Filialen für den Wettbewerb mit Einkaufszentren, Fach- und Onlinehändlern fit zu machen. Zu viele Investitionen sind jahrelang versäumt worden, zu groß ist die Konkurrenz im deutschen Einzelhandel.

Selbst wenn sich ein Finanzinvestor findet, der die ehrgeizigen Bedingungen des Insolvenzverwalters akzeptiert, stehen spätestens im Herbst 2011 harte Einschnitte an. Nur bis zu diesem Termin nämlich ist der Käufer verpflichtet, alle Häuser zu behalten. Die bittere Erkenntnis für die Beschäftigten, aber auch für viele Verbraucher und Karstadt-Fans: Auf Dauer werden nur die umsatzstarken Häuser in optimalen Lagen überleben.