Berlin. Die Hilfen der Euro-Gruppe für Griechenland könnten nach Informationen des "Spiegel" ein Volumen zwischen 20 und 25 Milliarden Euro erreichen. Das Nachrichtenmagazin bezieht sich in seinem am Wochenende vorab veröffentlichten Bericht auf "erste Überlegungen" des Bundesfinanzministeriums. Danach sollen sich alle Teilnehmerländer der Währungsunion an den geplanten Hilfen für Athen beteiligen. Der Finanzierungsanteil errechne sich nach der Quote, die jedes Land am Kapital der Europäischen Zentralbank hält. Auf Deutschland entfielen demnach fast 20 Prozent, also ein Betrag von vier bis fünf Milliarden Euro. Die Hilfe solle teils aus Krediten, teils aus Garantien bestehen, schreibt das Magazin. Den deutschen Anteil solle die staatliche Förderbank KfW abwickeln.

Die Fachleute von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wollten die Auszahlung der Mittel an strikte Auflagen knüpfen, berichtete das Magazin weiter. Mittelfristig hielten die Beamten des Finanzministeriums weitergehende Maßnahmen für erforderlich, um Schieflagen von Euro-Ländern zu verhindern. Notwendig sei zudem, im Rahmen der Euro-Gruppe ein geregeltes Verfahren für eine Staatsinsolvenz zu entwickeln. Auch müsse für künftige Rettungsmaßnahmen eine eigene europäische Institution nach dem Vorbild des IWF geschaffen werden. Griechenlands Vize-Regierungschef Theodoros Pangalos bekräftigte, Athen werde "in keinem Fall" den IWF um Hilfe bitten.