Nun beginnt es also - das von vielen Experten bereits vor Monaten vorausgesagte Sterben der Autohäuser. Mit der Kittner-Gruppe steht einer der bundesweiten Branchenriesen vor der Insolvenz.

Es gibt viele Gründe, warum das Lübecker Unternehmen den schweren Gang zum Insolvenzrichter antreten muss. Doch letztlich hat der Absatzeinbruch nach dem Auslaufen der Abwrackprämie Kittner den Rest gegeben.

Die 2500 Euro Zuschuss vom Staat haben lediglich ein Strohfeuer beim Autokauf entfacht. Probleme wie Überkapazitäten in der Produktion und ineffiziente Händlernetze wurden mit den Milliarden-Spritzen aus Berlin nicht gelöst, sondern verlängert. Das Aus für die Abwrackprämie wird viele Händler in den kommenden Monaten - wie von einem Keulenschlag getroffen - niederstrecken. Die Märkte sind gesättigt, zudem steht mit dem Winter eine Jahreszeit vor der Tür, in der das Autogeschäft traditionell schlecht läuft. Und auch mittelfristig sind die Aussichten für die Händler alles andere als rosig.

Die Konjunktur wird im nächsten Jahr nur leicht anziehen, sodass die Unternehmen ihre Fuhrparks kaum groß aufstocken dürften. Zudem gehen führende Volkswirte für 2010 von deutlich steigenden Arbeitslosenzahlen aus. Und wer kauft schon ein neues Auto, wenn er gerade seine Stelle verloren hat oder um sie zittert? Das Gros der Händler wird wegen der geringen Nachfrage gezwungen sein, die Preise zu senken. Schon jetzt sagen Branchenkenner eine Rabattschlacht voraus, an deren Ende bis zu 6000 insolvente Autohäuser stehen könnten.

Subventionen wie die Abwrackprämie, die nur dazu dienen, das Leben nicht rentabler Marktteilnehmer zu verlängern, machen keinen Sinn. Bleibt zu hoffen, dass der Staat aus seinen Fehlern endlich lernt und der Opel-Mutter GM keine Hilfen gewährt.