Die Deutsche Bahn spricht auch mit der Hamburger Firma Car2go. Wagenflotte soll allein im laufenden Jahr um 500 Fahrzeuge wachsen.

Düsseldorf. Die Deutsche Bahn will ihr Carsharing-Angebot erweitern und strebt dafür eine breite Allianz an. "Wir führen Gespräche sowohl mit Autoherstellern als auch mit Autohändlern, um Kooperationen zu prüfen mit dem Ziel, unser DB-Carsharing-Angebot auszubauen", sagte ein Bahnsprecher. Namen wollte er nicht nennen. Laut "Wirtschaftswoche" verhandelt der Schienenkonzern mit BMW und Daimler darüber, die einzelnen Angebote einander zu öffnen. Dafür entwickle die Bahn bereits eine App, mit der Nutzer sowohl auf das konzerneigene System Flinkster als auch auf Car2go von Daimler und Europcar sowie auf DriveNow von BMW und Sixt zugreifen und dort Autos buchen können. Dem Carsharing-System liegt der Gedanke zugrunde, bei Bedarf sehr schnell Autos mieten und nutzen zu können.

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Die Angebote richten sich bisher zumeist an Großstädter, die Fahrzeuge an bestimmten Orten kurzfristig abholen und wieder abstellen können. Abgerechnet wird automatisch über die hinterlegten Kontodaten und nach gefahrenen Kilometern. In dieses System will die Bahn neben den Autokonzernen auch Autohändler von Opel, Ford, Peugeot und Citroën einbinden. Diese sollen über eine Lizenz Autos aus dem eigenen Fuhrpark unter eigenem Namen ebenfalls über Flinkster anbieten können, hieß es. Die Bahn übernehme Reservierungen und Abrechnung.

Mit dieser Ausdehnung würde die Bahn eine Lücke in ihrem bisherigen Angebot schließen. Denn bislang ist sie vor allem an Hauptbahnhöfen präsent, es fehlt ein flächendeckendes Stationsnetz innerhalb von Städten und auf dem Land. Laut "Wirtschaftswoche" will die Bahn bis 2014 die Zahl der Fahrzeuge verdoppeln. Allein in diesem Jahr sollen demnach rund 500 Wagen hinzukommen. Der Grund dafür sei einfach: Wer kein Auto kaufe, weil er keines benötige, bleibe Bahnkunde, zitiert die Zeitung einen Verantwortlichen.

Das Gemeinschaftsauto erfreut sich dem Bundesverband CarSharing zufolge wachsender Beliebtheit. Anfang dieses Jahres waren demnach 220 000 Teilnehmer bundesweit registriert, 30 000 mehr als im Vorjahr. Weitere 42 000 Fahrer würden Carsharing-ähnliche Angebote nutzen, bei denen sich etwa Hersteller mit Vermietern zusammengeschlossen haben.