Die Rekordzahl, die Werner Lundt vom Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) gestern in Hamburg präsentierte, hat einen bitteren Beigeschmack - ihr fehlt das Gegenstück. 49 Schiffe im Wert von rund 4,7 Milliarden Euro lieferten die deutschen Seeschiffswerften 2010 ab. Fast die Hälfte des Wertes entfiel auf Passagierschiffe wie die Kreuzfahrer der Meyer Werft oder Megayachten wie die weltgrößte Privatyacht, die Blohm + Voss in Hamburg 2010 an den russischen Milliardär Roman Abramowitsch abgeliefert hatte.

Den Ablieferungen indes standen nur neue Aufträge für 24 Schiffe mit einem Gesamtwert von 2,7 Milliarden Euro gegenüber. Der Auftragsbestand des deutschen Schiffbaus verringerte sich weiter auf insgesamt rund 7,4 Milliarden Euro. Der Spitzenwert lag 2007 bei 15,4 Milliarden Euro.

Auf den Werften in Deutschland arbeiten 18 300 Menschen gegenüber rund 23 000 im Jahr 2008. "Die Kurzarbeit hat in der Krise dazu beigetragen, Arbeitsplätze zu erhalten", sagte Lundt.