Brüssel/Berlin. Die Finanzminister der Euro-Länder wollen mit rigiden Sparmaßnahmen und mehr Kontrollen für Schuldensünder den Euro wieder stärken. "Das Wesentliche ist die Reduzierung der Defizite als die eigentliche Ursache dieser Blasenbildung", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bei seinem ersten Auftritt nach einer krankheitsbedingten Pause beim Treffen der Finanzminister in Brüssel. Zugleich forderte er die Einführung einer Schuldenbremse für alle Euro-Länder nach deutschem Vorbild.

In der Berliner Regierungskoalition sorgt das gigantische Euro-Rettungspaket weiter für Ärger. Vor allem CSU und FDP kritisieren, dass wichtige Details des 750-Milliarden-Euro-Schutzschirms noch unklar seien. Die Spitzen von CDU und CSU im Bundestag forderten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, auch die Banken zu beteiligen. Dies sei eine Frage des Gerechtigkeitsgefühls. Auf die FDP wiederum wuchs der Druck, einer Transaktionssteuer bei Finanzgeschäften zuzustimmen.

Unterdessen sackte der Euro-Kurs gegenüber dem Dollar gestern auf ein Vier-Jahres-Tief. Die EU-Kommission sagte dem Handel mit Derivaten und Kreditausfallversicherungen, die zu den Mitauslösern der Finanzkrise zählen, den Kampf an. Erwogen werden Strafen für einen Missbrauch in den weitgehend unregulierten Märkten.