Die Grabstelle neben Marilyn Monroe ist für 3,2 Millionen Euro bei Ebay versteigert worden. Über den neuen Besitzer ist noch nichts bekannt.

Washington. Eine Internet-Auktion hat die Anziehungskraft der legendären Hollywood-Schauspielerin Marilyn Monroe erneut unter Beweis gestellt. Eine Grabstelle, die direkt über der letzten Ruhestätte Monroes liegt, ist am Montagmittag (Ortszeit) für etwas mehr als 4,6 Millionen Dollar (3,2 Millionen Euro) versteigert worden. Beim Online-Auktionshaus eBay hatten 17 Bieter den Preis für den Platz von zunächst 500 000 Dollar auf die Millionensumme hoch getrieben. Die Versteigerung des begehrten „Grundstücks“ hatte am 14. August begonnen. Über den neuen Besitzer wurde zunächst nichts bekannt. Die Überreste der Sex-Ikone ruhen in einer Gruft auf dem kleinen Friedhof Westwood Village Memorial Park bei Los Angeles.

Marilyn Monroe (“Manche mögen's heiß“) war 1962 im Alter von nur 36 Jahren wahrscheinlich an einer Überdose von Barbitursäure gestorben, dem Grundstoff vieler Schlaf- und Narkosemittel. Das Alter hatte sie noch nicht gezeichnet. Marilyn ist bis heute ein Mythos.

Elton John widmete Marilyn Monroe einst den Song „Candle in the Wind“, in dem es in etwa heißt: „Hollywood schuf einen Superstar. Aber Schmerz ist der Preis für dich. Selbst nach deinem Tod jagt dich die Presse noch.“ In den vergangenen Tagen gab es in den USA nun Schlagzeilen wie „Nimm Dir Marilyn Monroe vor, in einer Gruft“ und „Bis in alle Ewigkeit mit Marilyn Monroe schlafen“.

Die Verkäuferin der Grabstelle, eine Witwe aus Los Angeles, hatte den Ton mit ihrer eBay-Anzeige vorgegeben. „Hier ist die einmalige Gelegenheit, im Tod unmittelbar über Marilyn Monroe zu ruhen“, pries Elsie Poncher den Platz ihres verstorbenen Mannes Richard zum Kauf an. Der „Los Angeles Times“ sagte Poncher, dass sie den Erlös zur Abzahlung einer 1,6-Millionen-Dollar-Hypothek brauche, damit sie ihr Haus in Beverly Hills den Kindern unbelastet zurücklassen könne.

Die Überreste des Verstorbenen werden in eine andere Gruft umgebettet. Richard Poncher hatte die Gruft von dem Baseball-Star Joe DiMaggio erworben, der 1954 kurzzeitig mit der Schauspielerin verheiratet gewesen war. Der Neubesitzer hatte mit seinen letzten Worten darauf bestanden, mit dem Gesicht nach unten, also zu Marilyn, gebettet zu werden. Sollte seine Frau diesem Wunsch nicht nachkommen, werde er sie den Rest ihres Lebens vom Jenseits aus verfolgen, hatte Poncher gedroht. Er starb vor 23 Jahren im Alter von 81 Jahren.

Außer ihm fühlte sich auch „Playboy“-Gründer Hugh Hefner schon von der toten Marilyn angezogen. Er hatte 1992 allerdings „nur“ 75 000 Dollar für den Platz direkt neben ihr hinblättern müssen. Weitere Prominente, die auf dem Friedhof beigesetzt wurden, sind Marilyns Schauspiel-Kolleginnen Natalie Wood und Donna Reed, die Musiker Buddy Rich und Frank Zappa, Filmemacher Billy Wilder und Darryl F. Zanuck sowie die Literaten Truman Capote und Sidney Sheldon.

Das Millionen-Echo auf die Gruft über der „amerikanischen Göttin der Liebe“, wie die Schriftstellerin Joyce Carol Oates die Monroe einmal nannte, widerspricht der Entwicklung auf anderen Friedhöfen. Die „Washington Post“ erfuhr bei einer Umfrage, dass sich eine wachsende Zahl von Amerikanern angesichts der Wirtschaftskrise gezwungen sieht, bereits erworbene Grabstätten wieder zu verkaufen. Die Preise für Gräber purzeln deshalb eigentlich. Sie hoffe, dass sie ihr Grab, das etwa 7600 Dollar wert sei, wenigstens für 4000 loswerde, sagte Debbie Jenkins, eine arbeitslose Frau aus dem US-Staat Maryland am Montag.