Das Abendblatt sprach 15 Stunden nach seinem Sieg mit dem blonden Mädchenschwarm über DSDS, den Erfolg und seine Zukunft.

Köln/Hamburg. Ich kann mein Glück immer noch nicht richtig fassen", sagte der neue "Superstar" Daniel Schuhmacher (22) gestern am Telefon der Kölner "DSDS"-Villa. Es ist nachmittags, genau 15 Stunden nach seinem Sieg in der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" gegen Sarah Kreuz (19), die im Finale nur ganz knapp (49,53 Prozent gegenüber 50,47 Prozent) verlor. Schuhmacher hat ein mehrstündiges Interview-Marathon hinter sich, klingt aber putzmunter. "Klar habe ich mit meiner Familie gefeiert, bin erst am Sonntagmorgen um 5.30 Uhr ins Bett", erzählt er aufgekratzt. Um zehn Uhr hat er dann noch einmal mit Sarah gefrühstückt: "Sie hat eine tolle Stimme, mit ihr würde ich sehr gerne im Duett singen. Außerdem ist sie supernett, wir wollen unbedingt in Verbindung bleiben." Noch lebt der "Superstar" bei den Eltern in Pfullendorf (Baden-Württemberg) und betont: "Familie ist ganz, ganz wichtig. Im Showgeschäft muss man einen bodenständigen Background haben und Menschen, auf die man sich wirklich verlassen kann." Dass er "abheben" könnte, davor hat der Mädchenschwarm und Traum aller Schwiegermütter in Schwaben keine Bange. "Ich werde immer der Daniel bleiben, der ich bin", verspricht der gelernte Industriekaufmann, der schon als Schüler in Musik die Note "sehr gut" auf dem Zeugnis stehen hatte und künftig die Musik zum Beruf machen will.

Mit dem Sieg, den bis zu 7,3 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten, gewann er zugleich einen Plattenvertrag bei der Sony Music. Am Freitag erscheint seine Single "Anything But Love" (natürlich von Chefjuror Dieter Bohlen geschrieben), und in den kommenden Tagen wartet ein voller Terminkalender auf ihn: So stehen Auftritte bei "Stern TV", "TV Total", "Viva Live", dem ZDF-"Fernsehgarten" und der "Grand Prix Party" an. Heute früh ist er in den RTL-Magazinsendungen "Punkt 6" und "Punkt 9" Studiogast, "mittags fliege ich zum Videodreh nach Mallorca".

Zum Thema Geld sagt er: "Ich werde es vernünftig anlegen, man kann ja nie wissen, wie lange der Erfolg anhält." Rund eine Million Euro lässt sich mit dem Debütalbum verdienen. Apropos Geld: "Nach meinem Sieg muss ich meine Wettschuld einlösen und die ,DSDS'-Teilnehmer Benny Kieckhäben und Dominik Büchele zum Urlaub einladen. Voraussichtlich nach Hawaii." Aber die Freunde werden wohl noch warten müssen. Jetzt heißt es erst einmal Karriere machen.

Über seine Schwächen kann der Sonnyboy mit den blonden Haaren und den blauen Augen heute lächeln: "Fast Food!" Vier Kilo habe er während der "DSDS"-Zeit zugenommen. Mode interessiere ihn zwar, "aber ich gebe nie viel Geld für Klamotten aus, bin ein typischer H&M-Wühler", so der 1,85 Meter große und 83 Kilo schwere Schuhmacher, dessen Lieblingsfarbe Grün ist. Einer Frau blicke er immer zuerst in die Augen. "Meine Traumfrau ist US-Schauspielerin Natalie Portman." Und was wird aus ihm, wenn der erste Hit vergessen ist? Verschwindet er dann in der Versenkung wie einige seiner "Superstar"-Vorgänger? Alexander Klaws (25), der erste Sieger, ist inzwischen Musicalsänger. Von Rockröhre Elli Erl (29), die als bisher einzige Frau die Show gewann, hört man nichts mehr. Auch um Tobias Regner, der 2006 gewann, ist es still geworden. Gut im Geschäft sind noch Mark Medlock (30) und Vorjahressieger Thomas Godoj (31). Abendblatt-Musikkritiker Tino Lange (32) über den neuen "Superstar": "Daniel hat großes Potenzial. Nach dem ersten Erfolg sollte er darauf achten, dass er nicht nur als ,DSDS'-Kandidat wahrgenommen wird, sondern vor allem als Künstler mit eigener Persönlichkeit. Er muss sich von dem TV-Format freischwimmen. Das wird schwer genug."