Berlin. Ein beliebter Radiosender testet die Vier-Tage-Woche aus. Damit wolle der Privatsender die Gesundheit seines Teams stärken, heißt es.

Der private Radiosender „Radio Regenbogen“ führt die Vier-Tage-Woche für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Damit will er testen, wie gut sich das neue Jobmodell umsetzen lässt.

In dem Versuch können die Angestellten an vier Tagen etwas mehr arbeiten, um drei Tage in der Woche frei zu haben. Damit wollen sie die Gesundheit ihres Teams stärken, teilte der Sender in Mannheim mit.

„Wenn hier ein Freizeitausgleich geschaffen wird, steht einer dementsprechenden Regelung über Mehrarbeit an anderen Tagen eigentlich nichts im Weg“, bewertete Medienanwalt Ingo Lenßen das Arbeitsmodell. Aktuell gäbe es noch keine klaren Maßgaben von Politik und Gewerkschaften zur Vier-Tage-Woche, so der Radiosender.

Vier-Tage-Woche: Erfolge in anderen Ländern

Außerdem weist der Sender darauf hin, dass es schon einige Länder gibt, in denen verkürzte Arbeitszeiten oder alternative Arbeitsmodelle erfolgreich laufen. Zum Beispiel haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Belgien seit Anfang 2022 die Möglichkeit, eine Vier-Tage-Woche zu arbeiten. Auch in Ländern wie Spanien oder Japan wird das Arbeitsmodell aktuell getestet.

Die Programmgeschäftsführerin Valerie Weber findet, jeder Betrieb müsse bei neuen Arbeitsideen seinen eigenen Weg finden. „Hauptsache, wir warten in Deutschland nicht, bis es eine gleichmachende Lösung für alle gibt“, so Weber.

Radio-Programmchef Alexander Heine hofft, dass der Modellversuch andere Unternehmen animiert, sich zusammen mit dem Team für neue, flexible Arbeitszeitmodelle zu öffnen.

Lesen Sie auch: Hat die junge Generation keine Lust mehr auf Arbeit?

Vier-Tage-Woche: Arbeitsmodell hat Vor- und Nachteile

Vorteile der Vier-Tages-Woche seien eine bessere Work-Life-Balance und mehr Zeit für Freunde und Familie, schreibt der Sender auf seiner Website. Außerdem müssten dann keine Urlaubstage für Arzttermine oder Behördengänge genommen werden.

Allerdings habe eine verkürzte Arbeitswoche auch Nachteile. Dadurch, dass die 40 Stunden auf vier Tage verteilt werden, habe man längere Arbeitstage. Außerdem müssten Arbeitgeber in manchen Branchen weitere Mitarbeitet anstellen, um die freien Tage zu belegen.

„Radio Regenbogen“ sendet aus Baden-Württemberg und hat pro Tag durchschnittlich 1,3 Millionen Hörerinnen und Hörer. Inhaltlich richtet sich sein Programm vor allem an Baden, Württemberg und die Pfalz. (ari/epd)