Berlin/Borna. In der sächsischen Kleinstadt Borna (Landkreis Leipzig) haben laut Berichten an Silvester rund 200 Menschen auf dem Marktplatz randaliert und Polizei und Einsatzkräfte mit Böllern und Raketen angegriffen.
Anwohner berichteten von "Sieg Heil"-Rufen und Männern, die mit Skimasken durch die Kleinstadt zwischen Leipzig und Chemnitz zogen. Die Randalierer attackierten zunächst den Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz und feuerten später auch Raketen auf das Rathaus ab, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.
Randale in Sachsen nach Silvester: "Sieg Heil"-Rufe und Raketen aufs Rathaus
Im gesamten Stadtgebiet wurden laut Mitteldeutschen Rundfunk später zahlreiche zerstörte Verkehrsschilder gefunden. Auch ein ein Dienstfahrzeug der Polizei sei bei den Krawallen beschädigt worden.
Die Polizei reagierte zum Wochenende auf die Gewalt. Sie schaltete ein spezielles Hinweisportal online. Zeugen könnten dort Angaben zu möglichen Tatverdächtigen machen oder auch Videos des Geschehens hochladen, teilte die Polizei am Freitag mit. Ermittelt werde wegen Landfriedensbruchs.
Oberbürgermeister Oliver Urban (SPD) erwog als Konsequenz eine Feuerwerksverbotszone auf dem gesamten Marktplatz. Zudem sollen weitere Präventionsstrategien entwickelt werden.
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Silvester in Sachsen: Ausschreitungen auch in anderen Städten
Zahlreiche Brände und handfeste Streitigkeiten hatten auch die Polizei in der Stadt Görlitz in der Silvesternacht in Atem gehalten. Insgesamt registrierten die Einsatzkräfte an Silvester 26 Brände, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Zumeist habe der unsachgemäße Gebrauch von Feuerwerkskörpern die Brände an Hecken, Mülltonnen und Fahrzeugen ausgelöst, betonte ein Sprecher. Schwerwiegende Verletzungen blieben jedoch aus.
In Görlitz wurden zwei Polizisten von drei Menschen mit Böllern attackiert. Die Beamten wurden den Angaben zufolge leicht verletzt, sind aber weiter dienstfähig. Zwei Tatverdächtige verbrachten die Nacht im Polizeigewahrsam. (fmg/dpa)
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