Berlin. Erst vor wenigen Wochen wurde der an Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoff zugelassen. Nun stoppen einige Städte die Impfung.

  • Die neue Omikron-Impfung soll viele Menschen vor einer Infekton mit dem Coronavirus schützen
  • Doch der an BA.1 angepasste Corona-Impfstoff könnte zum Ladenhüter werden
  • Auch die bislang ausgebliebene Stiko-Empfehlung zu den neuen Impfstoffen hat daran einen Anteil

Lange wurde auf einen an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff gewartet. Nun steht der Impfstoff zur Verfügung, was nicht heißt, dass er überall auch gespritzt werden kann. Wie die "WAZ" berichtet, seien die Impfungen mit dem Omikron-Impfstoff von Biontech und Moderna in Essen und im Kreis Recklinghausen vorläufig ausgesetzt worden.

Der Stopp der Impfungen betrifft demnach den vor wenigen Wochen zugelassen Impfstoff, der an die Omikron-Variante BA.1 angepasst wurde. Erst vor wenigen Tagen hatten Biontech und Pfizer auch für ihren neuen BA.5-Impfstoff die Zulassung von der Europäischen Medizinagentur (EMA) erhalten. Grund für den nun von der Stadt Essen und dem Kreis Recklinghausen verhängten Stopp ist eine bislang fehlende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Biontech und Co.: Omikron-Impfung bislang ohne Stiko-Empfehlung

Die Stadt Essen begründet die Aussetzungen dem "WAZ"-Bericht zufolge damit, dass Ärzte vor einer möglichen Impfung die Krankheitshistorie eines jeden Impflings genau überprüfen und auf dieser Grundlage die Entscheidung für oder gegen die Impfung mit dem neuen Omikron-Impfstoff treffen müssten. Das sorge dafür, dass der Ablauf der Corona-Impfungen sich deutlich komplizierter und langwieriger gestalte.

Auch einige niedergelassene Ärzte in Essen und anderen umliegenden Städten hätten vorerst die Impfungen mit dem neuen Omikron-Impfstoff von Biontech oder Moderna ausgesetzt, wie es weiter heißt. Sobald die Stiko ihre Empfehlungen für eine vierte Impfung anpasst, werde der neue Omikron-Impfstoff auch verimpft, teilten die Behörden mit.

Neuer Omikron-Impfstoff: Nachfrage verhalten

Die Nachfrage für den auf die Omikron-Variante BA.1 angepassten Corona-Impfstoff ist derzeit noch sehr verhalten. "Wir haben in den wenigen Tagen, in denen wir BA.1 impfen, keinen großen Nachfragesprung erlebt", sagte Jens Lasssen, stellvertretender Vorsitzender des Hausärzteverbands Schleswig-Holstein. Es ist davon auszugehen, dass sich das mit der Verfügbarkeit des auf BA.5 angepassten Impfstoff und einer neuen Stiko-Empfehlung bald ändern wird. (bekö)

Der Artikel "Erste Städte und Kreise stoppen sofort Omikron-Impfungen" ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.