Berlin. Nach der Erhöhung des Rundfunkbeitrags sind die Erträge im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Corona konnte das Plus nicht schmälern.

Trotz der Corona-Pandemie sind die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im Jahr 2021 gestiegen. Die Einnahmen erhöhten sich insgesamt um 3,8 Prozent auf rund 8,42 Milliarden Euro, wie der Beitragsservice am Dienstag mitteilte. ARD, ZDF und Deutschlandradio erhielten demnach 8,26 Milliarden Euro, 159 Millionen Euro gingen an die Landesmedienanstalten.

Im vergangenen Jahr wurde das er Rundfunkbeitrag um 86 Cent, auf 18,36 Euro pro Monat, erhöht. Zuvor hatte es Streit unter den Bundesländern gegeben. Sachsen-Anhalt war das einzige Land, das sich gegen die Erhöhung wehrte, die eigentlich schon im Januar 2021 umgesetzt werden sollte. Letztendlich entschied das Bundesverfassungsgericht im Sommer 2021, dass die Erhöhung kommen wird. Mit der Erhöhung begründet nun auch das Plus des vergangenen Jahres.

Rundfunkbeitrag: Kaum Auswirkung durch Corona

Der Beitragsservice erklärte weiter, dass die Corona-Pandemie keine nennenswerten Auswirkungen auf die Erhebung oder die Einnahmen hatte. Personen, die durch die Pandemie ihren Arbeitsplatz verlieren, erhalten in der Regel zunächst Arbeitslosengeld I und erfüllen damit noch nicht die Voraussetzungen für eine Beitragsbefreiung. Gleiches gilt für Arbeitnehmer, die vorübergehend Kurzarbeitergeld beziehen.

Der Rundfunkbeitrag ist die Haupteinnahmequelle für ARD, ZDF und Deutschlandradio. So erhielten die neun ARD-Anstalten insgesamt rund 5,89 Milliarden Euro (2020: 5,71 Milliarden). Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) erhielt als größte ARD-Anstalt davon rund 1,24 Milliarden Euro, gefolgt vom Südwestrundfunk (SWR) mit rund 1,07 Milliarden und Norddeutschen Rundfunk (NDR) mit rund 1,03 Milliarden Euro. Das ZDF 2,12 Milliarden Euro (2020: 2,02 Milliarden) und das Deutschlandradio erhielt 243,1 Millionen Euro (2020: 231,9 Millionen). Der Beitragsservice wird von allen öffentlich-rechtlichen Sendern gemeinsam getragen.

Rundfunkbeitrag: Folgen des Ukraine-Krieges nicht kalkulierbar

Bernd Roßkopf, Leiter der Abteilung Finanzen und Dienstleistungen beim Beitragsservice, sagte, dass man derzeit keine Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Beitragserhebung sehe. Gleichzeitig mache sich die Inflationsrate bemerkbar und es sei zu erwarten, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in den nächsten Jahren schwierig sein werde. Wie sich dies auf die Beitragserhebung und die Einnahmesituation auswirken werde, sei derzeit nicht abzuschätzen. "Wir beschäftigen uns damit", sagte er. (dpa/ fmg)

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