Berlin. In Duisburg sind am Mittwoch etliche Schüsse gefallen. Vier Menschen wurden verletzt. Die Polizei tippt auf Streit in der Rocker-Szene.

Bei einem Streit im Norden von Duisburg sind am Mittwochabend Schüsse gefallen. Dabei wurden mindestens vier Personen verletzt. Zeugen hatten die Polizei alarmiert und gegen 20.40 Uhr an den Hamborner Altmarkt gerufen, nachdem zwei Gruppen von Männern offenkundig einen Streit ausgetragen hatten. Nach Zeugenaussagen versammelten sich auf dem Altmarkt zwischenzeitlich mehr als 100 Menschen.

"Das Motiv des Streits ist bislang unklar", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg in der Nacht zu Donnerstag mit. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.

Polizisten suchen nach Spuren auf dem Hamborner Altmarkt.
Polizisten suchen nach Spuren auf dem Hamborner Altmarkt. © dpa

Duisburg: Polizei meldet "Schuss-Salven" am Tatort

Die Beamten gaben an, es seien zahlreiche Schüsse gefallen, darunter auch "Schuss-Salven", wie ein Polizeisprecher dieser Redaktion am Donnerstagmorgen auf Nachfrage bestätigte. In sozialen Netzwerken verbreiteten sich Videos von dem Vorfall, in denen mehr als 30 Schüsse zu hören sind. Augenzeugen berichteten von zahlreichen Patronenhülsen, die auf der Straße gelegen hätten.

Im Zusammenhang mit den Schüssen gab es in der Nacht einen Einsatz von Spezialeinsatzkräften in Duisburg. Das SEK verschaffte sich mit Gewalt Zutritt zu einem Haus im Stadtteil Homberg. Jedoch sei dort niemand angetroffen worden, erklärte die Polizei. "Bild.de" berichtete.

Hamborner Altmarkt in Duisburg: Polizei bittet um Videoaufnahmen

Die Polizei bat nun um Angaben von Zeugen zu Tatgeschehen und beteiligten Personen. "Für die Ermittler sind insbesondere Fotos oder Videoaufnahmen von Interesse, die während oder nach dem Tatgeschehen gefertigt wurden", erklärten Staatsanwaltschaft und Polizei. Die Polizei teilte am Morgen mit, die Tatortaufnahme dauere noch an. Bei der Arbeit vor Ort unterstütze die Duisburger Feuerwehr.

Bei Eintreffen der Polizei seien viele Beteiligte geflüchtet, teilte die Polizei mit. Zwei Verletzte mussten mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht werden. Zwei weitere Verletzte hätten sich später eigenständig in medizinische Behandlung begeben. Die Schussverletzungen seien schwer, aber wohl nicht lebensgefährlich. 15 Personen seien vorläufig festgenommen worden. Nach Angaben des Polizeisprechers von Donnerstagmorgen handele es sich bei den beteiligten Personen um Angehörige des Rocker- und Clan-Milieus.

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(fmg/mit dpa)