Berlin. Ein Braunbär ist im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in eine Fotofalle getappt. Die Behörden rätseln, ob der Bär schon einmal da war.

Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern ist offenbar wieder ein Braunbär unterwegs. Eine Wildtierkamera habe den Bären am vergangenen Wochenende fotografiert, teilte das bayerische Landesamt für Umwelt am Dienstag in München mit. Weitere aktuelle Sichtungen gebe es nicht. Die Behörden, Interessenverbände und Vertreter von Nutztierhaltern seien informiert worden.

Das letzte Mal wurde ein Braunbär in Bayern im Frühjahr 2020 gesichtet. Zu dieser Zeit gab es mehrere bestätigte Sichtungen im Winterhalbjahr im Gebiet zwischen Reutte im österreichischen Tirol und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Ob es sich bei der Sichtung vom Wochenende um dasselbe Tier handelt, das 2020 in Bayern nachgewiesen wurde, ist noch unklar.

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Bär wandert wahrscheinlich zwischen Tirol und Bayern

Nach Angaben des Landesamtes ziehen junge Männchen auf der Suche nach einem Weibchen mitunter weit umher. Die nächstgelegene Braunbärenpopulation befindet sich etwa 120 Kilometer von Bayern entfernt im italienischen Trentino.

Lange gab es in Deutschland keine wildlebenden Braunbären mehr. Bereits im Mittelalter wurden sie in waldreiche und schwer zugängliche Gebiete zurückgedrängt. Im Mai 2006 erstmals wieder ein Bär nach Deutschland ein. Doch „Bruno“ erlangte nur traurige Berühmtheit: Nach wenigen Wochen wurde er erschossen. (dpa/AFP/fmg)