Berlin. Experten beobachten derzeit ungewöhnlich viele Hepatitis-Fälle bei Kindern. Woran erkennt man die Krankheit? Die Symptome bei Kindern.

Seit Kurzem geben ungewöhnlich viele Hepatitis-Fälle bei Kindern Grund zur Sorge. In Großbritannien waren seit Jahresbeginn bis Mitte April 74 Jungen und Mädchen an Hepatitis erkrankt, teilweise kam es sogar zu akutem Leberversagen, teilte die europäische Gesundheitsbehörde ECDC mit. Die meisten von ihnen waren zwischen zwei und fünf Jahren alt. Nun wurde sogar der erste Todesfall bekanntgegeben.

Die ECDC teilte außerdem mit, dass auch in Dänemark, Irland, den Niederlanden, Spanien und im US-Bundesstaat Alabama Verdachtsfälle festgestellt worden seien.

Eine Erklärung für die starke Verbreitung der Krankheit bei Kindern gibt es bisher noch nicht. Es stellt sich die Frage: Wie äußert sich Hepatitis bei Kindern?

Hepatitis: Verschiedene Formen der Viruskrankheit

Bei Hepatitis handelt es sich um eine Entzündung der Leber. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Hepatitis. Die Übertragungswege und Erkrankungsformen von Hepatitis A, B, C, D und E unterscheiden sich.

Die Hepatitisviren A und E werden überwiegend durch Aufnahme von verunreinigten Nahrungsmitteln und Wasser übertragen. Dagegen erfolgt die Übertragung der Hepatitisviren B, C und D überwiegend durch Blut, andere Körperflüssigkeiten oder Sexualkontakte.

Je nach Hepatitisform kann die Krankheit sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Die Formen B und C verlaufen chronisch.

Hepatitis: Die häufigsten Symptome bei Kindern

Alle Varianten der Hepatitis weisen ähnliche Symptome auf. Die gängigsten Auffälligkeiten sind:

  • Oberbauchschmerzen
  • Druck- und Völlegefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Grippe-ähnliche Symptome
  • Fieber
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Abgeschlagenheit
  • Müdigkeit
  • Gelbsucht
  • Juckreiz
  • Hautentzündungen

Hepatitis: Wie man eine Ansteckung vorbeugen kann

Impfungen gibt es nur gegen die Hepatitisformen A und B. Als Alternative zur Immunisierung gegen die einzelnen Viren gibt es auch eine Kombi-Impfung gegen die Varianten A und B.

Gängige Vorsichts- und Hygienemaßnahmen schützen auch vor einer Hepatitis-Infektion. Eine strenge Hygiene kann eine Ansteckung mit dem Virus ebenfalls vorbeugen. Was den Ansteckungsweg über Nahrungsmittel betrifft, empfiehlt es sich, Fleisch gut durchzugaren und Lebensmittel gut zu waschen.

Nicht nur Kinder können sich mit Hepatitis infizieren. Für Erwachsene gelten im Bezug auf eine Hepatitis-Erkrankung zusätzliche Maßnahmen zur Vorbeugung. Da die Varianten B, C und D auch über Geschlechtsverkehr übertragen werden können, sollten Erwachsene zur Vorbeugung ein Kondom benutzen und sich regelmäßig testen lassen.

Heilung und Therapie von Hepatitis

Ist man an Hepatitis erkrankt, hängt die Therapie von der Hepatitisform und dem Schweregrad ab. Meist heilt die akute Krankheit allerdings von alleine aus. Gegen die Begleiterscheinungen wie Übelkeit können Medikamente verschrieben werden.

Wichtig ist, während der Heilung auf leberschädigende Medikamente zu verzichten. Bei Erwachsenen ist daher auch der Verzicht auf Alkohol ratsam.

Wer an einer chronischen Hepatitisform wie B und C erkrankt ist, wird häufig gezielt mit antiviralen Medikamenten behandelt. (day)

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.morgenpost.de.