Eine Corona-Infektion mit dem Omikron-Subtyp BA.1 schützt laut einer dänischen Studie offenbar vor einer erneuten Ansteckung mit BA.2.

Die Corona-Variante Omikron ist längst nicht nur mit einem Subtypen in Deutschland vertreten. Der neuere Subtyp BA.2 macht mit einem Anteil von 95 Prozent (Stand 21.4.) derzeit den Großteil der Corona-Infektionen in Deutschland aus und hat BA.1 fast verdrängt, wie das RKI in seinem aktuellen Wochenbericht mitteilte.

BA.2 ist noch ansteckender als BA.1. Bedeutet das aber auch, dass eine Reinfektion mit der Mutante wahrscheinlicher ist? Laut einer neuen Studie Forschender aus Dänemark ist genau das Gegenteil der Fall. Eine überstandene Infektion mit BA.1 könnte demnach vor einer erneuten Ansteckung mit BA.2 schützen.

Omikron-Subtyp BA.2: Studie zeigt überraschende Erkenntnisse

Für die Preprint-Studie haben der Wissenschaftler Morten Rasmussen vom Department of Virus and Microbiological Special Diagnostics vom Statens Serum Institut in Kopenhagen und sein Team Daten von mehr als 1,8 Millionen Menschen ausgewertet, die sich zwischen dem 21. November 2021 und dem 11. Februar 2022 mit einer Corona-Variante angesteckt hatten. Lesen Sie auch: Omikron-Variante BA.2.12.1: Was wir darüber wissen

Aus dieser Gruppe isolierten sie die Fälle von Menschen, die sich bereits nach 20 bis 60 Tagen nach einer Corona-Infektion wieder angesteckt hatten. Aus den verbliebenen 1739 Personen suchte das Team nach dem Zufallsprinzip 263 Fälle zur Analyse der Virusvariante aus. Das Ergebnis: Nur 47 Menschen hatten sich kurz nach einer BA.1-Infektion mit BA.2 reinfiziert. Die Infizierten waren im Schnitt 15 Jahre alt, die älteste Person 38. Alle hatten leichte Symptome, niemand musste ins Krankenhaus, 89 Prozent waren zudem nicht geimpft.

Omikron: Reinfektion mit BA.2 nach BA.1 offenbar unwahrscheinlich

Die Erkenntnisse führten die Forschenden zu dem Schluss, dass eine BA.1-Infektion offenbar dazu führt, dass sich das Immunsystem auch gegen die BA.2-Variante wehren kann. Eine Journalistin schrieb im Fachmagazin "Nature" dazu: "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es unwahrscheinlich ist, dass BA.2 eine größere Infektionswelle in Gemeinschaften auslöst, die bereits eine BA.1-Welle erlebt haben." Auch interessant: Forscher entdecken neues Corona-Symptom

Wer also schon einmal eine Infektion mit dem Omikron-Subtyp BA.1 überstanden hat, könnte länger vor einer BA.2-Infektion geschützt sein. Erneute Ansteckungen mit einer Omikron-Variante nach einer Delta-Infektionen waren häufiger aufgetreten, weil die gewonnene Delta-Immunität nicht hundertprozentig auf die neue Variante passte.

Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.