New York. Nach den Schüssen in einer New Yorker U-Bahn-Station mit mindestens 23 Verletzten hat die Polizei den mutmaßlichen Täter festgenommen.

Albtraum im morgendlichen Berufspendler-Verkehr in der New Yorker U-Bahn: An der Station 36. Straße im Stadtteil Brooklyn fielen am Dienstagmorgen Dutzende Schüsse. Dabei wurden laut Behörden mindestens 23 Menschen verletzt. Nun wurde der gesuchte Verdächtige festgenommen. Das bestätigte die Polizei in New York. "Wir haben ihn", sagt New Yorks Bürgermeister Eric Adams bei einer Pressekonferenz. Er soll am Donnerstag vor Gericht erscheinen.

Der Nachrichtensender CNN und andere Medien berichteten zuvor, Polizisten hätten den unter Hochdruck gesuchten mutmaßlichen Täter in Manhattan gefasst. Über das Motiv des Verdächtigen ist bislang nichts bekannt. Ein terroristischer Hintergrund wurde von den Behörden bisher nicht genannt, aber auch nicht unmissverständlich ausgeschlossen.

New Yorker U-Bahn – Schüsse im morgendlichen Berufspendlerverkehr

In sozialen Medien waren bereits eine Stunde nach dem folgenschwersten Zwischenfall im New Yorker Nahverkehr seit Jahren diverse Handy-Videos von Beteiligten zu sehen. Fahrgäste lagen auf dem Bahnsteig. Überall Blutlachen. Die Luft von Rauchschwaden geschwängert. Etlichen Gesichtern war die Panik anzusehen, die kurz vorher geherrscht haben muss.

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Juliana Fonda, eine Pendlerin, die bei einer Radiostation arbeitet, berichtete der Internet-Seite „Gothamist”, dass sie Schüsse in einem Subway-Wagen vor hier vernommen habe. Im Handumdrehen hätten die Passagiere dort in Todesangst versucht, in einen anderen Zugwagen zu gelangen. „Es war furchterregend."

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Die New Yorker Polizei rückte ihn kürzester Zeit mit einem Großaufgebot an, auch etliche Feuerwehrwachen schickten ihre Löschzüge. Die Bundespolizei FBI schaltete sich umgehend in die Ermittlungen ein. Neben Bürgermeister Eric Adams, der wegen Corona nicht persönlich vor Ort war, wurde in Washington Präsident Joe Biden ins Bild gesetzt. Über soziale Medien wurde die New Yorker Bevölkerung aufgefordert, den Tatort in Brooklyn weiträumig zu meiden.

Schulen im Umfeld wurden geschlossen

Irritationen lösten widersprüchliche Angaben von Feuerwehr und Polizei aus, die zunächst von mehreren „nicht detonierten" mutmaßlichen Sprengsätze sprach, die an der U-Bahn-Station gefunden worden seien. Ein NYPD-Sprecher teilte später via Twitter mit, es seien „keine aktiven Sprengsätze" entdeckt worden. Das bestätigte dann auch Polizeichefin Sewell. Im Nahverkehrsnetz der Millionen-Metropole kam es bis zum Abend auf mehreren Linien zu erheblichen Verzögerungen. Lesen Sie auch: Mehr Morde in den USA seit Corona - Das sind die Gründe

Der Vorfall trifft die größte Stadt an der US-Ostküste in widriger Zeit. Seit der neue Bürgermeister Eric Adams im Januar die Arbeit aufnahm, gab es rund 300 Vorkommnisse mit Schusswaffen, fast 40 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Adams, ein Demokrat, hat sich die Bekämpfung der in der Corona-Pandemie seit 2020 extrem gestiegenen Gewalt-Kriminalität zur vornehmsten Aufgabe gemacht.

Dass nun die besonders verwundbaren unterirdischen Verkehrsnetze betroffen sind, die täglich von Millionen New Yorkern und Touristen benutzt werden, setzt den früheren Polizisten unter zusätzlichen Druck, noch mehr für die Sicherheit zu tun. New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul nutzte die Situation zu einem flammenden Appell: „Diese Massenschießereien, das muss endlich aufhören!”.

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.morgenpost.de