Berlin. Die Corona-Lockerungen gehen zu weit. Die Pandemie ist nicht zu Ende. Nach Omikron kommen neue Varianten. Für Ältere wächst die Gefahr.
Es geht irgendwie nicht zusammen: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland erreicht Tag um Tag neue Höchstmarken. Täglich sterben weiter dutzende Menschen nach einer Covid-Erkrankung. Allein am Dienstag kamen 283 neue Todesfälle hinzu.
Gleichzeitig breitet sich die Unterlinie BA.2 der Omikron-Variante aus. All das ist zusammen genommen eine höchst beunruhigende Entwicklung. Trotzdem lautet die Botschaft der Bundesregierung: Macht Euch locker!
Ab kommender Woche sollen viele Pandemiemaßnahmen ersatzlos wegfallen. Selbst das Maske-Tragen, was sich zuletzt als äußerst wirksamster Schutz gegen Ansteckungen erwiesen hat, ist dann in der Öffentlichkeit vielerorts kein Muss mehr. In Läden, Clubs, Restaurants, im Theater, in Schulen oder am Arbeitsplatz bedarf es der Mund-Nasen-Bedeckung nicht mehr.
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Der Schutz vor Corona ist künftig weitgehend Privatsache, der Staat hält sich raus
Nur noch in Bussen und Bahnen, Pflegeheimen, Kliniken und medizinischen Einrichtungen soll die Maske Pflicht bleiben. Wem dieser Basisschutz nicht reicht, der darf gerne vorsichtiger sein. Es ist dann Privatsache. Der Staat hält sich künftig raus. Diese Entscheidung der Ampel, die Pandemiemaßnahmen so weit zusammenzustreichen, ist leichtsinnig und mit großen Risiken verbunden.
Deutschland lockert ins Ungewisse. Vor allem Ältere könnten bald wieder besonders betroffen sein. Ihr Immunsystem ist schwächer, der neue Virus-Typ ansteckender und die Anti-Covid-Impfung schützt weniger. Gleiches gilt für Menschen, die nicht geimpft werden können – wie etwa Krebspatienten.
Die Ansteckungsgefahr sollten all jene berücksichtigen, die in den Osterferien einen Besuch bei den betagten Eltern oder Großeltern planen. Rücksichtnahme und Vorsicht bleiben wichtig. Corona verschwindet nicht, nur weil die Regierung es will.