Wien. Trotz hoher Inzidenzen lockert Österreich. Nur in den Krankenhäusern, in Alten- und Pflegeheimen bleibt die 2G-Plus-Regel bestehen.

Nun schließt sich also auch Österreich dem Öffnungsreigen an – und feiert „Freedom Day“ am 5. März. Dann werden praktisch alle Corona-Maßnahmen fallen. Nach Beratungen mit den Ländern und dem Covid-Krisenkoordinationsbeirat stab gab die Bundesregierung in Wien am Mittwoch weitreichende Öffnungsschritte bekannt. Nur in Alten- und Pflegeheime sowie in Krankenhäusern soll auch nach dem Stichtag die 2G-Plus-Regel aufrecht blieben soll.

Bevor es soweit ist, werden am kommendem Samstag eine ganze Reihe an Bereichen von 2G auf 3G umgestellt: In Seilbahnen, bei körpernahen Dienstleistungen, in Sportstätten, bei Veranstaltungen aller Art, in der Gastronomie, bei Fachmessen sowie ab 21. Februar auch bei der Einreise. Aufrecht bleibt aber noch die Sperrstunde um 24 Uhr. Die soll erst nach dem 5. März fallen.

Bericht: Höhepunkt der fünften Corona-Welle ist überschritten

Vor allem die Länder hatten massiv auf Aufhebung der Regeln gedrängt. Doch ausschlaggebend war letztlich der Bericht des Covid-Krisenkoordinationsbeirats, der optimistisch klang. Darin heißt es: Alle Prognoseszenarien hätten ergeben, dass nach einem Überschreiten des Höhepunkts einer Infektionswelle Lockerungen keinen signifikanten Einfluss mehr auf das Infektionsgeschehen hätten.

Und so wie es derzeit aussieht, ist der Peak der fünften Infektionswelle in Österreich überschritten – bei extrem hohen Zahlen und einer eher langsamen Kehrtwende in der Inzidenz. Die 7-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 2377. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen steigt leicht an.

Nehammer: „Wir haben die Pandemie noch nicht überwunden“

Ganz unumstritten sind die Öffnungen nicht. Sie wecken Erinnerungen. Vor einem Jahr hatte der damalige Kanzler Sebastian Kurz bereits auf Lockerungen gesetzt, um dann im Sommer 2021 die Pandemie mit einer Plakat-Kampagne für beendet zu erklären – ein Fehler, der dem Land eine desaströse November-Welle beschert hatte.

„Wir haben die Pandemie noch nicht überwunden“, warnte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) jetzt. Und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein ergänzte: Man könne nicht versprechen, dass es nicht auch wieder zu strengeren Maßnahmen kommen könne. Der Minister appellierte an seine Landsleute, den Sommer fürs Impfen zu nutzen, „damit wir im Herbst nicht von einer neuen Variante überrascht werden.“