Berlin. Das RKI rät in seinem Wochenbericht zur Verschärfung von kontaktreduzierenden Maßnahmen – besonders mit Blick auf die Omikron-Variante.

Die Corona-Lage in Deutschland ist sehr ernst. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt das Gesundheitsrisiko für Ungeimpfte in Deutschland weiter als "sehr hoch" ein. Das geht aus dem Wochenbericht hervor, den das RKI am Donnerstag veröffentlicht hat. Nicht grundimmunisierten Personen wird darin "dringend empfohlen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Auch die Möglichkeit zur Booster-Impfung sollte von allen "gemäß den Stiko-Empfehlungen genutzt werden", schreibt das Institut.

Corona: Leichter Rückgang bei Infektionen

Zwar habe das RKI in der Kalenderwoche 48 einen leichten Rückgang bei den wöchentlichen Fallzahlen beobachtet, was ein erster Hinweis auf sich leicht abschwächende "Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung" sein könnte. Der hohe Infektionsdruck in der Bevölkerung bleibe aber bestehen.

Besonders Kinder und Jugendliche seien weiterhin am stärksten von Infektionen betroffen, mit Inzidenzen von über 900bei den 5- bis 9-Jährigen und über 1000 bei den 10- bis 14-Jährigen. "Dies zieht einen weiteren Anstieg der schweren Krankheitsverläufe und der Todesfälle nach sich und macht das Auftreten von Impfdurchbrüchen wahrscheinlicher", schreibt das RKI. Weiterhin seien es vor allem ältere Menschen, die mit einer Covid-19-Infektion ins Krankenhaus kommen, das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf steige aber bereits bei den ab 50-Jährigen gegenüber jüngeren Erwachsenen deutlich an.

Omikron-Variante wird sich ausbreiten

Der Wochenbericht nahm auch auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus Bezug. Bis zum 7. Dezember seien in Deutschland 28 Fälle der Omikron-Infektion nachgewiesen, bei 36 weiteren bestehe ein Verdacht. Die Schwere der von Omikron verursachten Krankheit lasse sich derzeit noch nicht abschätzen.

Alles in allem bezeichnete das RKI die aktuelle Entwicklung als "weiter sehr besorgniserregend". Die Zahl schwerer Erkrankungen und Todesfälle werde weiterhin zunehmen, "und die verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten werden regional überschritten werden".

Die Situation könne nur verbessert werden über eine Intensivierung der kontaktbeschränkenden Maßnahmen und eine rasche Erhöhung der Impfraten. "Eine maximale Reduktion der Übertragungsraten ist auch notwendig, um die zu erwartende Ausbreitung der Omikron Variante zu verlangsamen", stellte das RKI klar. Deshalb werde die Unterstützung von jedem Einzelnen gebraucht. (pcl)