Washington. Britney Spears darf wieder über ihr eigenes Leben bestimmen. Eine Richterin beendete nach 13 Jahren die Vormundschaft des Vaters.

Britney Spears wird Anfang Dezember 40. Ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk machte dem Popstar am Freitag Richterin Brenda J. Penny in Los Angeles. Nach 13 Jahren empfundener Unmündigkeit hat die auf 60 Millionen Dollar Privatvermögen geschätzte US-Künstlerin ihre Freiheit zurückerlangt. Die von ihrem Vater James Parnell Spears, genannt Jamie, ausgeübte Vormundschaft über sie als Person und das gesamte Vermögen ist damit endgültig Geschichte. Spears hat wieder die Kontrolle über ihr Privatleben und ihre Finanzen wieder bekommen.

Die zweifache Mutter (aus der Zeit mit Kevin Federline) reagierte auf Instagram befreit: "Ich glaube, ich werde den Rest des Tages weinen! Das ist der beste Tag meines Lebens." Vor dem Stanley Mosk-Gerichtsgebäude im Herzen von Los Angeles brachen Dutzende Fans der Sängerin in Jubelstürme aus und sangen analog zu Spears Hit "Stronger" die Verse: "Now it’s nothing but my way / My loneliness ain’t killing me no more."

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Britney Spears: Vormundschaft beendet – doch es sind Fragen offen

Mathew Rosengart, ihr Anwalt, erklärte, dass "zum ersten Mal in über zehn Jahren die Entscheidung über die Zukunft allein in Britney Händen liegt." Nicht ganz. Am 8. Dezember trifft man sich erneut vor Gericht, um die finanziellen Detailfragen zu klären. Dabei wird Spears von dem Wirtschaftsprüfer John Zabel unterstützt, der die Vormundschaft provisorisch übernahm, nachdem Vater Spears im September suspendiert worden war.

Vieles ist noch ungeklärt: Etwa die Frage, wo ihre Einnahmen aus der Zeit von 2013 bis 2017 geblieben sind. Spears trat damals knapp 250 Mal in Las Vegas auf. Ticket-Einnahmen: rund 140 Millionen Dollar. Wo ist das Geld hin? Britney Spears hatte zuletzt das Medienscheinwerfer-Licht von ihrem Vater weggelenkt. "Mein Vater mag vor 13 Jahren die Vormundschaft begonnen haben", schrieb sie in sozialen Medien, "aber was die Leute nicht wissen, ist, dass meine Mutter diejenige ist, die ihn auf die Idee gebracht hat. Ich werde diese Jahre nie mehr zurückbekommen. Sie hat heimlich mein Leben zerstört."

An die Adresse von Lynne Spears, die sich bis zuletzt als unermüdliche Helferin ihrer Tochter gerierte: "Du weißt genau, was du getan hast."

"Framing Britney Spears": Doku brachte Bewegung in den Prozess

Spears, Interpretin von Welt-Hits wie "Baby One More Time" und "Toxic", war 2008 wegen psychischer Probleme zwangsweise in eine Klinik eingewiesen und danach entmündigt worden. Ihr Vater übernahm das Zepter.

Nach Veröffentlichung der Dokumentationen "Framing Britney Spears" und “Controlling Britney Spears" durch die New York Times warfen Kritiker dem Vater vor, seine Tochter gnadenlos ausgebeutet und wie einen Sträfling überwacht zu haben. Ein Detail: Er soll im Schlafzimmer seiner Tochter heimlich Mikrofone installiert haben. Das FBI erwägt Ermittlungen. Lesen Sie auch: Vor Gericht - So kämpfte Britney Spears um ihre Freiheit

Spears sprach im Juni unter Tränen vor Gericht in einer spektakulären Verhandlung davon, wie "traumatisiert" und "deprimiert" sie sei. "Ich habe sieben Tage die Woche gearbeitet, es war wie Sexhandel.“ Und: "Die Kontrolle, die mein Vater über mich hatte: Er hat das genossen." Und: "Jeder, der beteiligt gewesen ist, gehört ins Gefängnis. Und: "Ich will nur mein Leben zurück."

Da ist es nun. Britney Spears will demnächst den Fitnesstrainer und Nachwuchsschauspieler Sam Asghari heiraten. Der 27-Jährige wäre Ehemann Nr. 3.