Catania. Ein seltener Mittelmeer-Hurrikan hat Teile der italienischen Insel Sizilien überflutet. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben.

Seit Sonntag sorgen schwere Regenfälle im Süden Italiens und auf der Insel Sizilien für Chaos. Vor allem die zweitgrößte Stadt Siziliens, Catania, und deren Umgebung wurden am Montag und Dienstag schwer vom Unwetter getroffen. In Catania verwandelten sich die Straßen der historischen Altstadt in reißende Flüsse. Zwei Menschen konnten nur noch tot geborgen werden.

Mindestens zwei Tote hat Sizilien seit Sonntag durch die Regenfälle und das Hochwasser zu beklagen. Ein Mann starb laut eines Berichts von "Sky Italia" am Montag, als er aus seinem Auto aussteigen wollte und dabei vom Wasser erfasst wurde. Bereits am Sonntag wurde ein Mann tot in einer Zitronenplantage geborgen, dessen Auto von den Wassermassen erfasst worden war. Seine Frau, die mit ihm im Auto saß, gilt noch als vermisst.

Unwetter: Auf Sizilien müssen Geschäfte schließen

Der Bürgermeister von Catania, Salvatore Pogliese, verfügte die Schließung aller Geschäfte in Catania, berichtet das Nachrichtenportal "thelocal.it". Einwohnerinnen und Einwohner sollen ihre Häuser nur in Notfällen verlassen. Auf Sizilien fuhren Feuerwehr und Rettungskräfte seit Sonntag etwa 400 Einsätze, schrieb die italienische Feuerwehr auf ihrer Website.

Die Altstadt der sizilianischen Großstadt Catania steht nach heftigen Regenfällen unter Wasser.
Die Altstadt der sizilianischen Großstadt Catania steht nach heftigen Regenfällen unter Wasser. © Twitter/Michele Galvani

Auf Twitter zeigen Einwohnerinnen und Einwohner Catanias den Zustand ihrer Stadt. In der Nähe des historischen Fischmarktes Piscaria wurden Autos und Teile der Außengastronomie vom Wasser mitgerissen. Ein anderer Nutzer filmte, wie sich Menschen in Catania gerade noch auf das Dach ihres Autos retten konnten, bevor sie von der Flut eingeschlossen wurden.

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Auf Sizilien fielen seit Sonntag stellenweise 600 Liter Regen pro Quadratmeter

Seit Sonntag fielen in Sizilien laut verschiedener Messungen bis zu 600 Liter Regen pro Quadratmeter. "Das ist unglaublich viel", erklärt Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst (DWD) dieser Redaktion. "Zum Vergleich: 600 Liter pro Quadratmeter entspricht ziemlich genau dem Jahresniederschlag in Mecklenburg-Vorpommern."

Der Grund für die heftigen Regenfälle ist ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer. Wegen der hohen Wassertemperatur bewege sich das Tief nur sehr langsam, berichtet das Wetterportal "Il Meteo". Am Montag wurde der Sturm dann zu einem seltenen Medicane hochgestuft, einem Hurrikan über dem Mittelmeer. Auf Sizilien seien Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern gemessen worden.

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Entspannung ist derweil noch nicht in Sicht. Bis zum Wochenende könnten die Regenfälle auf Sizilien anhalten. Die italienische Insel kommt in diesem Sommer nicht zur Ruhe: Im August und September war der Vulkan Ätna mehrfach ausgebrochen. Außerdem meldete Catania im August mit 48,8 Grad Celsius einen neuen europäischen Temperaturrekord.