New York City, NY. So schlimm wurde New York City noch nie von einem Unwetter getroffen: In der Metropole verwandelten sich Straßen in reißende Flüsse.

Nachdem der Hurrikan "Ida" für schwere Schäden und Stromausfälle im US-Bundesstaat Louisiana und der dortigen Metropole New Orleans sorgte, haben seine Ausläufer nun New York City erreicht. In der Millionenstadt kam es in der Nacht zu Donnerstag zu den stärksten Regenfällen der Geschichte - und zu schweren Überschwemmungen.

Weil Straßen und Wohnungen am späten Mittwochabend bis zu einem Meter unter Wasser standen und der U-Bahnverkehr komplett zum erliegen kam, rief New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio den Notstand aus. Zunächst blieb unklar, ob die Millionenstadt an der US-Ostküste Verletzte oder Tote zu beklagen hat.

Bürgermeister de Blasio: "Historisches Wetterereignis mit Rekordregen"

Bill de Blasio warnte warnte seine Bürgerinnen und Bürger in der Nacht zu Donnerstag auf Twitter vor dem Unwetter: "Wir erleben heute Abend ein historisches Wetterereignis mit Rekordregen in der ganzen Stadt, brutalen Überschwemmungen und gefährlichen Bedingungen auf unseren Straßen". Die Menschen sollten in Häusern Schutz suchen und nicht auf die Straße gehen, um den Rettungskräften die Arbeit zu ermöglichen.

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Im Central Park fielen nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes in nur einer Stunde 80 Millimeter Regen. Damit pulverisierte das Unwetter den bisherigen Rekord, den Tropensturm "Henri" erst vor gut einer Woche mit 49 Millimeter für 60 Minuten aufgestellt hatte. In der Geschichte New Yorks hat es noch nie einen so regenreichen Sommer wie in diesem Jahr gegeben.

New Yorks U-Bahn steht wegen des Unwetters teilweise unter Wasser

Auch New Yorks Infrastruktur bliebt nicht vom Rekordunwetter verschont. "Bleiben Sie weg von der U-Bahn. Halten Sie sich von den Straßen fern. Fahren Sie nicht in diese schweren Überschwemmungen", warnte de Blasio weiter.

Etwa 5300 Haushalte seien ohne Strom. Am Mittwochabend hatten die Behörden in New York und seinem Umland vor schweren Unwettern, lebensgefährlichen Überflutungen und sogar Tornados gewarnt. Kurze Zeit später ging so viel Regen über der Großstadt nieder, dass Straßen sich in Flüsse verwandelten. Einige im Internet kursierende Videos zeigten im Wasser treibende Autos.

In lahmgelegten U-Bahnzügen saßen Fahrgäste fest. In eine U-Bahnstation drang Wasser mit der Kraft einer Springflut ein, wie Bilder zeigten. Über Funk meldete das New York Fire Department, dass in einem U-Bahnzug im Stadtteil Queens etwa 130 Menschen in einem feststeckenden Wagon eingesperrt seien. Auch New Yorks Flughafen Newark stellte seinen Flugverkehr zwischenzeitlich ein, der John-F.-Kennedy-Flughafen meldete Verspätungen.

In Staten Island, New York, stehen Autos auf einer Straße im Wasser. Ausläufer des Hurrikans
In Staten Island, New York, stehen Autos auf einer Straße im Wasser. Ausläufer des Hurrikans "Ida" sorgten in der Nacht zu Donnerstag für Rekordregen an der Ostküste. © Kostas Lymperopoulos/CSM via ZUMA Wire/dpa

US-Open: Tennisturnier muss wegen Regen unterbrochen werden

Ein Video von Unicef-Sprecher Joe English zeigte den Queens Boulevard im gleichnamigen Stadtteil, der so überflutet war, dass Fahrgäste in einem Linienbus auf die Sitze steigen mussten: "Der Queens Boulevard in Maspeth/Corona ist im Moment ein buchstäblicher Fluss. Bus voll durchflutet, mehrere Autos im Wasser stecken geblieben. Absolut verrückt", schrieb English auf Twitter.

Das Extremwetter traf dabei auch die gerade stattfindenden US Open und die deutsche Tennisspielerin Angelique Kerber, deren Spiel verschoben wurde. In das Louis-Armstrong-Stadion, in dem Kerber am Mittwochabend ihr Zweitrundenspiel gegen Anhelina Kalinina aus der Ukraine bestreiten sollte, regnete es trotz Dachs seitlich so stark hinein, dass der Spielbetrieb auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden musste.

Historisches Unwetter trifft große Teile der US-Ostküste

Doch nicht nur die Millionenstadt New York City wurde von dem Unwetter schwer getroffen. Auch in weiten Teilen der Bundestaaten New York, New Jersey und Pennsylvania kam es zu Regenfällen in Rekordhöhe. In der Stadt Passaic in New Jersey bestätigte der Bürgermeister Hector Lora dem "Weather Channel", dass mindestens eine Person in den Fluten umgekommen sei.

Die schlimmsten Regenfälle scheint zumindest die Metropolregion New York überstanden zu haben. Am frühen Donnerstagmorgen zog das Unwetter weiter in den Nordwesten, wo es in Vermont, Rhode Island und Maine noch für schwere Regenfälle sorgen kann. (mit dpa)

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