Berlin. Gerade wurde die neue Siegerin gekürt, da eskaliert offenbar der Streit der „GNTM“-Chefin mit Günther Klum. Worum geht es dabei genau?

Heidi Klum (47) und ihre Leistungsshow „Germany’s Next Topmodel“ frühzeitig abzuschreiben, wäre ein Fehler gewesen. Jahrelang stand die berühmteste Modelausbilderin der Welt, die in ihren strengsten Zeiten den Kandidatinnen auch schon mal die Portion Pommes madig machte, in der Kritik.

Doch den Sieg der Kölner Journalistikstudentin Alex (23), die erste Transgender-Gewinnerin, feiern Fans und Presse gleichermaßen. Die Quoten waren mit fast drei Millionen Zuschauern so hoch wie lange nicht. Alles bestens im glitzernden Kosmos Klum?

Heidi Klum und ihr Vater Günther: Getrennte Wege seit fast zwei Jahren

Eine zentrale Figur im Leben des einstigen Topmodels postet bei Insta­gram frostige juristische Schreiben statt fiebriger Finalefotos: Vater Günther Klum. Eine Kanzlei droht ihm mit einer möglichen Gefängnisstrafe. „Wer schickt mir den Kuchen mit der eingebackenen Feile?“, schreibt der Geschäftsmann spöttisch dazu.

Medien spekulieren, dass die Kanzlei im Auftrag von Heidi Klum handelt. Denn die beiden Klums gehen geschäftlich seit etwa einem Jahr getrennte Wege, nachdem „Vadder Klum“ jahrelang die Geschicke seiner Tochter steuerte. 2019 fehlte der Brautvater gar bei der Hochzeit mit dem Tokio-Hotel-Musiker Tom Kaulitz auf Capri.

Der aktuelle Streitpunkt: Günther Klum besitzt die Markenrechte am Namen seiner Enkelin Leni. Die 17-Jährige startet selbst als Model durch, war mit ihrer Mutter Heidi bereits auf dem Cover der „Vogue“ und solo auf der „Cosmopolitan“.

Lesen Sie auch: Das sind die ungewöhnlichen Finalistinnen von GNTM

Markenrecht an Name der Enkelin gesichert

„Die Marke Leni Klum habe ich mir vor vielen Monaten gesichert“, bestätigt Günther Klum bei "t-online". Auch Lenis Kosenamen „Mausekatze“ habe er erfunden und sich gesichert. Genauso lägen die Markenrechte für die Internetseite seiner Tochter sowie die Domains all ihrer vier Kinder bei ihm.

Offenbar passt das nicht jedem. Die Berliner Kanzlei Lacore reichte bei der Europäischen Union für geistiges Eigentum (Euipo) in Alicante (Spanien) einen Antrag auf Nichtigkeit für die Marke „Leni Klum“ ein. Nach Informationen unserer Redaktion vertritt Lacore Heidi Klum seit dem Ende ihrer Zusammenarbeit mit dem Vater. Ein Schreiben der Euipo, in dem die Behörde ihn über diesen Vorgang in Kenntnis setzt, postete Günther Klum vor wenigen Tagen. Dazu notierte er: „Warum das denn?“

Lesen Sie auch: Kurz vor dem Finale: GNTM-Kandidatin steigt freiwillig aus

Kanzlei droht mit Gefängnis

Dann erhielt er Post von der Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer LLP mit Hauptsitz in London – offenbar mit dem Hinweis auf eine mögliche Haftstrafe. Der 75-Jährige stellte seine Antwort an die Kanzlei Freitag ins Netz. Der Text ist unlesbar gemacht, bis auf wenige Sätze: „Am schlimmsten ist es jedoch, dass Sie mir sechs Monate Gefängnis androhen“, heißt es. Eine Anfrage unserer Redaktion an Günther Klum blieb unbeantwortet.

„Beim Sender gehen sie in Deckung, wenn er kommt“

Der Ex-Chemiefacharbeiter kümmerte sich als Geschäftsführer der Heidi Klum GmbH & Co. KG von Beginn an um Werbeverträge. Mit seiner Agentur One Eins Fab betreut er immer noch viele Ex- „GNTM“-Kandidatinnen.

In der Branche galt Günther Klum stets als eher unangenehmer Wächter der teuren Trophäe, die alle wollten. „Bulldozer“, „Kettenhund“ oder „bärtigste Eislaufmutti der Welt“ wurde er genannt. „Beim Sender gehen sie in Deckung, sobald er um die Ecke biegt“, heißt es in einer „Spiegel“-Reportage aus dem Jahr 2014. Die Frage war damals: Ist Heidi Klum wegen ihres Vaters erfolgreich oder trotz? Die Antwort ist spätestens nach diesem Finale klar. Klums Stern leuchtet heller denn je.