Köln/Berlin. Ein Wolf ist nachts durch Köln gelaufen: Eine Passantin filmte das Tier, wie es durch die Innenstadt trabte. Sie war nicht die einzige.

  • In Köln ist ein Wolf gesichtet worden
  • Eine Passantin filmte das Tier nahe der Innenstadt und auch eine Überwachungskamera zeigt den Wolf
  • 2020 gab es NRW-weit nach Angaben des Landesumweltamtes 81 Wolfsnachweise

Mitten in der Kölner Innenstadt ist ein Wolf gesichtet worden. In der Nacht zum Mittwoch wurde das Tier mehrfach beaobachtet und gefilmt. „Das ist extrem selten, dass so etwas passiert – aber es passiert“, sagte am Freitag ein Sprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV). "Der Wolf – der läuft einfach, und er kann einmal an einer Straße die falsche Abzweigung nehmen."

Wolf in Köln: Mehrere Menschen filmen das Tier

Das Tier wurde in der Nacht zum Mittwoch zunächst von einer Bürgerin mit ihrem Handy im innenstadtnahen Szeneviertel Ehrenfeld gefilmt. Der Wolf trabte dort eine Straße entlang. Von dort bewegte er sich immer weiter stadtauswärts und wurde dabei noch mehrmals gesichtet oder gefilmt – auch von einer Überwachungskamera auf dem Gelände der Rheinenergie. Der Wolf habe es alleine geschafft, wieder aus der Stadt hinauszufinden, sagte der Sprecher des LANUV.

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Am Donnerstagmorgen wurden laut einem Bericht des "Kölner Stadtanzeigers" in der nördlichen Kölner Rheinaue vier tote Schafe gefunden, die in der Nacht von einem großen Hund oder einem Wolf getötet worden waren. Ein Wolfsberater im Auftrag des LANUV dokumentiere die Schafe und nahm Proben für die genetische Untersuchung durch das Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen. Wenn sich der Wolfsverdacht bestätigt, kann der Tierhalter eine Entschädigung beantragen. Aktuell liegen dem LANUV keine weiteren Sichtbeobachtungen aus Köln und Umgebung vor.

Wölfe durchwandern auch innerstädtische Gebiete

Nach LANUV-Angaben verlassen Wölfe bis zum Ende des zweiten Lebensjahrs das elterliche Rudel und wandern dann zum Teil mehrere hundert Kilometer weit umher. Wissenschaftliche Studien mit Wölfen, die mit einem Sender ausgestattet worden waren, hätten ergeben, dass solche Jungwölfe etwa über Grüngürtel in dicht besiedelte innerstädtische Gebiete gelangen könnten.

2020 gab es NRW-weit nach Angaben des Landesumweltamtes 81 Wolfsnachweise – nach 51 Nachweisen 2019 und 36 Nachweisen 2018. Durchwandernde Wölfe wurden demnach nicht mehr nur aus dem Osten, sondern erstmals auch aus dem Süden registriert. Außerdem habe es im Rhein-Sieg-Kreis in der Nähe der rheinland-pfälzischen Landesgrenze erstmals wieder ein Rudel mit Wolfsjungen gegeben. (mit dpa)