Los Angeles. “Nomadland“-Regisseurin Chloé Zhao schreibt Oscar-Geschichte und gewinnt die Regie-Trophäe. Ihr Roadmovie räumt zwei weitere Preise ab.

Der Film ging als Favorit ins Rennen - und räumte am Ende dreifach ab: „Nomadland“. Der Roadmovie hat bei der diesjährigen Preisverleihung der Academy Awards Oscars in folgenden Kategorien gewonnen:

  • Oscar für den besten Film
  • Oscar für die beste Regie an die aus China stammende Filmemacherin Chloé Zhao
  • Oscar für die beste weibliche Hauptrolle an Frances McDormand

„Nomadland“ erzählt von einer Frau (gespielt von McDormand), die aus wirtschaftlicher Not ihr Hab und Gut in ein Auto lädt und als Nomadin durch die USA zieht. Für die Schauspielerin McDormand ist es bereits der dritte Oscar ihrer Karriere.

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Chloé Zhao schrieb mit ihrem Sieg Geschichte. Mit der in Peking geborenen Chinesin wurde erst zum zweiten Mal in der 93-jährigen Oscar-Geschichte eine Frau mit dem Regie-Oscar geehrt. In der Vergangenheit war die Leistungsshow der Traumfabrikanten Hollywoods häufig als zu männlich (#OscarsSoMale) oder zu ethnisch einförmig (#OscarsSoWhite) gegeißelt worden. Lesen Sie auch: Oscars 2021 - Filmpreis wird weiblicher und diverser

Regisseurin Chloé Zhao schreibt Oscar-Geschichte:
Regisseurin Chloé Zhao schreibt Oscar-Geschichte: "Nomadland" räumt in drei Kategorien ab, unter anderem für die beste Regie. © Todd Wawrychuk / AMPAS / AFP

Oscars: Anthony Hopkins nimmt Trophäe nicht persönlich entgegen

Als bester Hauptdarsteller wurde Anthony Hopkins für seine Rolle eines demenzkranken Mannes in „The Father“ geehrt. Der 83-jährige Brite konnte den zweiten Oscar seiner Karriere jedoch nicht persönlich in Empfang nehmen.

In dieser Kategorie galt eigentlich Chadwick Boseman als gesetzter posthumer Gewinner für seine Rolle im Netflix-Film "Ma Rainey's Black Bottom". Boseman war im vergangenen Jahr an Krebs verstorben.

Yuh-Jung Youn bekam den Oscar als beste Nebendarstellerin. Die 73-jährige Südkoreanerin wurde für ihre Leistung in „Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“ ausgezeichnet. Darin spielt sie die Großmutter einer koreanischen Familie in den USA.

Daniel Kaluuya gewinnt als bester Nebendarsteller

In der männlichen Variante dieser Kategorie gewann der schwarze Brite Daniel Kaluuya. Der 32-Jährige wurde für seine Leistung in „Judas and the Black Messiah“ ausgezeichnet. Er spielt in dem Film über die Black Panther Party in den 1960er Jahren den Bürgerrechtler und Aktivisten Fred Hampton. Dieser Film bekam auch den Oscar für den besten Song: „Fight For You“ von H.E.R., Dernest Emile II und Tiara Thomas.

Mit weiteren Preisen wurden ebenfalls Filme über Nicht-Weiße gewürdigt: Sergio Lopez-Rivera, Mia Neal und Jamika Wilson etwa gewannen in der Sparte Make-up/Frisur für das Musikdrama „Ma Rainey's Black Bottom“ über die schwarze Sängerin Ma Rainey. Für das beste Kostümdesign wurde Ann Roth ausgezeichnet - für denselben Film.

Oscars 2021: Enttäuschung für deutsche Oscar-Hoffnungen

Die deutschen Oscar-Hoffnungen erfüllten sich diesmal nicht, obwohl gleich drei deutsche Koproduktionen im Rennen waren. Den Auslands-Oscar sicherte sich die dänische Sozialsatire „Der Rausch“ von Regisseur Thomas Vinterberg. Darin spielt Mads Mikkelsen einen von vier Lehrern, die ein Trinkexperiment starten, das bald außer Kontrolle gerät.

Wegen der Corona-Pandemie hatte die 93. Verleihung der Academy Awards einen deutlich kleineren und dadurch auch intimeren Rahmen als sonst. Als Hauptschauplatz der Oscar-Show diente diesmal das historische Bahnhofsgebäude der Union Station in Los Angeles und nicht das große Dolby Theatre. Wegen der Reiseschwierigkeiten durch die Corona-Auflagen wurden einige Oscar-Kandidaten und Laudatoren auch von internationalen Standorten per Video zugeschaltet. (jkali/dpa)