Berlin. Der Sommer steht vor der Tür und trotzt Corona ist Urlaub auf Sylt möglich. Wir erklären, welche Regeln auf der Nordseeinsel gelten.

  • Auf der deutschen Nordseeinsel Sylt ist bereits seit Anfang Mai wieder Urlaub möglich
  • Zunächst startete vor Ort ein Modellprojekt, nun gelten selben Corona-Regeln wie in ganz Schleswig-Holstein
  • Diese verlangen Urlauberinnen und Urlaubern einiges ab

Endlos lange Sandstrände, malerische Dünen und traditionelle Reetdachhäuser: Sylt zählt zu den beliebtesten innerdeutschen Urlaubszielen. Im Zuge der Corona-Pandemie brach aber auch auf der nordfriesischen Insel der Tourismus ein. Doch im Mai, nach rund sechs Monaten Pause, sind die ersten Urlauber auf Sylt angekommen. Denn die Insel durfte im Rahmen eines Modellprojekts in die Sommersaison starten – und vorsichtig öffnen.

Die ersten Autozüge brachten zunächst nur wenige Fahrzeuge auf die Insel. "Wir rechnen in den kommenden Tagen mit einem erhöhten Reisendenaufkommen", sagte damals ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB). Diese Prognose hat sich bestätigt: Sylt ist gefragt. Viele Menschen wollen dort 2021 ihren Urlaub verbringen.

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Corona-Urlaub auf Sylt möglich: Das sind die Bedingungen

Die ersten Pilot-Projekte in Schleswig-Holstein waren bereits am 19. April angelaufen. Auf Sylt ging es am 1. Mai los. Mittlerweile ist das Projekt beendet, auf Sylt gelten jetzt die normalen Corona-Regeln des Bundeslandes. Doch Schleswig-Holstein verlangt den Touristen viel ab. Urlaub auf Sylt heißt: Testen, testen, testen. Gäste müssen bei Ankunft einen negativen Schnell- oder PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Während des Urlaubs müssen sie sich alle 72 Stunden erneut testen lassen. Wer im Innenraum eines Restaurants essen oder trinken möchte, muss einen Negativtest vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Vollständig Geimpfte und Genesene sind von der Testpflicht ausgenommen.

Sylt: Wie viel Normalität dürfen Urlauber erwarten?

Wie viel Normalität dürfen die Urlauber überhaupt erwarten? Sylt hat 20.000 Einwohner und rund 62.000 Gästebetten. Doch von einer vollen Auslastung war man vor Ort zunächst weit entfernt. Raphael Ipsen, Sylt-Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, rechnete zu Beginn des Pilot-Projekts mit rund 50 Prozent.

Einige Hoteliers hätten es nicht geschafft, spontan alles vorzubereiten, so Ipsen. „Die Küche muss bestückt werden, alles muss gereinigt werden – da ist schon einiges zu tun.“ Unter den Touristen gab es ebenfalls Vorbehalte – unter anderem wegen der ständigen Tests.

Immerhin wird Sylt nicht noch teurer. „Die Vermieter freuen sich, dass wieder geöffnet werden kann, und haben so kurzfristig keine signifikanten Preiserhöhungen vorgenommen“, hat die Ferienhaussuchmaschine Home to go ermittelt.

Corona: Urlaub als Modellprojekt

Auf das Tourismus-Modellprojekt beworben hatten sich insgesamt zwölf Regionen. "Die von uns ausgewählten Bewerber haben allesamt gute und ambitionierte Konzepte vorgelegt, mit denen sich nach unserer Überzeugung beweisen lässt, dass ein sicherer Tourismus trotz Pandemie möglich ist", teilte Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) mit. Das von Sylt eingereichte Konzept wurde besonders gelobt: Es sei anspruchsvoll und umfassend.

Für den Startschuss des Tourismus in den Regionen gab es konkrete Voraussetzungen: Die Sieben-Tage-Inzidenz musste stabil unter 100 liegen. Zudem waren die Öffnungen an wissenschaftliche Begleitung und die Zustimmung der zuständigen Gesundheitsämter gekoppelt.

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Eine erhöhte Test-Kapazität sei Bestandteil der Konzepte, heißt es auf der Webseite des Landes. Nach Angaben von Buchholz durfen nicht automatisch alle touristischen Betriebe in den ausgewählten Regionen öffnen. Wer mitmachen möchte, muss sich innerhalb des Projekts akkreditieren.