Untermaßfeld. In einer Justizvollzugsanstalt im Süden von Thüringen haben Insassen revoltiert. Wärter setzten Pfefferspray gegen die Meuterer ein.

Bei Unruhen in einer Justizvollzugsanstalt im Süden Thüringens sind mehrere Insassen verletzt worden. Sowohl in einer Zelle als auch im Innenhof des Gefängnisses in Untermaßfeld, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, hätten mehrere Gefangene am späten Dienstagabend die Aufforderungen der Wärter missachtet, teilte die Polizei mit.

In der Zelle kam es demnach zu Rauchentwicklung, zwei Männer erlitten dabei eine Rauchgasvergiftung und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Ein weiterer Gefangener sei leicht verletzt worden, als er von Beamten festgesetzt wurde.

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Auch im Innenhof des Gefängnisses missachteten den Polizeiangaben zufolge zehn Männer die Weisungen der Beamten. Gegen sie sei Pfefferspray eingesetzt worden, zwei der Männer hätten leichte Augenreizungen erlitten. Ein weiterer Insasse bekam demnach Kreislaufprobleme und musste ärztlich untersucht werden.

Ein Feuerwehrfahrzeug steht vor der Justizvollzugsanstalt. Zwei Männer erlitten dabei eine Rauchvergiftung.
Ein Feuerwehrfahrzeug steht vor der Justizvollzugsanstalt. Zwei Männer erlitten dabei eine Rauchvergiftung. © dpa | Steffen IttigNews5

Die Lage sei „innerhalb kürzester Zeit“ unter Kontrolle gewesen, teilte die Polizei mit. Es habe zu keiner Zeit die Gefahr eines Ausbruchs bestanden. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen Gefangenenmeuterei. Zu den Gründen der Unruhen konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

Thüringens Justizminister Dirk Adams (Grüne) dankte den Einsatzkräften „für das besonnene und schnelle Eingreifen“. Das Gefängnis hat nach Angaben des Justizministeriums 345 Haftplätze für männliche Gefangene und ist für Haftdauern von bis zu zweieinhalb Jahren ausgelegt. (fmg)