Berlin/Düsseldorf. Lügde, Bergisch Gladbach, Münster: Pädophilen-Netzwerke erschüttern die Öffentlichkeit – und die Polizei befürchtet neue Enthüllungen.

Erst Lügde, dann Bergisch Gladbach, schließlich Münster: Die Ortsnamen sind zu Synonymen für monströse Pädophilen-Netzwerke geworden. Der Hauptprozess im Missbrauchskomplex Münster hat begonnen, doch die Aufarbeitung der Taten wird sich noch hinziehen.

Worum geht es?

Der Schock von Lügde macht den Anfang. Im Januar 2019 geben die Ermittlungsbehörden bekannt, dass zwei Männer auf einem Campingplatz des im Weserbergland gelegenen Städtchens zwischen 2008 und 2018 Kinder systematisch missbraucht und die Taten gefilmt haben sollen. Die Staatsanwaltschaft Detmold geht von 1000 Einzeltaten aus.

Schon im Oktober 2019 folgt die nächste erschütternde Enthüllung. Die Polizei findet bei einer Hausdurchsuchung in Bergisch Gladbach bei Köln Tausende Bilder und Videos mit kinderpornografischen Inhalten. Die Beamten stoßen auf das bisher größte bekannte Missbrauchsnetzwerk in Deutschland. Täter sollen sich an ihren eigenen Kindern vergangen und Bilder davon in Chatgruppen miteinander geteilt haben. Die Behörden identifizieren schnell mehr als 20 minderjährige Opfer. Mehr zum Thema: Höhere Strafen für Kindesmissbrauch: Das sagen Experten