Leipzig. In Eisenach sollen Linksextreme einen Treff der rechtsextremen Szene überfallen haben. In Leipzig hat es nun eine Festnahme gegeben.

Das Landeskriminalamt Sachsen hat in Leipzig mehrere Wohnungen durchsucht und eine Frau festgenommen. Der 25-Jährigen wird die Mitgliedschaft in einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung, gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung und besonders schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen. Das teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Auch interessant: Nach Anschlag in Wien: BKA-Durchsuchungen in Deutschland

Demnach wurden auch die Wohnungen der Festgenommenen sowie zweier weiterer mutmaßlicher Mitglieder der kriminellen Vereinigung durchsucht. Hintergrund der Polizeiaktion ist ein Anschlag auf den Inhaber und die Besucher einer Gaststätte in Eisenach im Oktober 2019, die als Treffpunkt der rechten Szene galt. Die Festnahme erfolgte auf der Grundlage eines Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs.

Angriff in Eisenach mit „10 bis 15 Personen“

Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass die seit mindestens Anfang 2019 bestehende Gruppe ungefähr zehn Mitglieder umfasst. Nach Überzeugung der Anklagebehörde vereint sie eine militante linksextremistische Ideologie, die Ablehnung des demokratischen Rechtsstaates, des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung sowie des staatlichen Gewaltmonopols. Vor diesem Hintergrund habe die Vereinigung Personen der „rechten Szene“ angegriffen.

Die 25-Jährige soll eine führende und aktive Rolle in der Gruppe gespielt haben. Sie habe Anschläge vorbereitet, das Kommando übernommen sowie ihren Wagen als Fluchtfahrzeug zur Verfügung gestellt. Den Anschlag auf die Eisenacher Gaststätte soll sie laut Bundesanwaltschaft mit „insgesamt 10 bis 15 Personen“ verübt haben.

Bundesgerichtshof entscheidet über Untersuchungshaft

Die Angreifer hätten ihre Opfer mit Schlagstöcken, Reizstoffsprühgeräten und Faustschlägen traktiert und sie erheblich verletzt, so die Ermittler. Zudem zerstörten sie Fensterscheiben und Teile des Inventars. Bei einem folgenden brutalen Überfall auf den Betreiber der Gaststätte und dessen Begleiter soll die 25-Jährige das Kommando geführt haben.

Ein weiterer geplanter Anschlag auf eine „Zielperson in Leipzig“, deren Personalien zuvor in der linksextremistischen Szene bekannt gemacht wurden, sei durch die Polizei vereitelt worden. Die 25-Jährige sollte noch am Freitag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird. (küp/dpa)

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