Berlin. Nino de Angelo machte seine unheilbare Lungenkrankheit COPD öffentlich: „Ich habe vielleicht noch fünf Jahre“, sagte er zu „Bild“.

Musiker Nino de Angelo hat seine chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD, kurz für Chronic Obstructive Airway Disease) öffentlich gemacht – im Interview mit „Bild“ sagte der 56-Jährige: „Ich habe vielleicht noch fünf Jahre – sonst wäre ich wohl ein medizinisches Wunder.“ Die Diagnose soll er bereits vor vier Jahren erhalten haben.

Bei einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung sind die Atemwege dauerhaft verengt, was die Ausatmung erschwert. Die Verengung ist in der Regel das Resultat einer Entzündung der kleinen Atemwege. Dadurch entsteht eine Schleimproduktion, die wiederum das Lungengewebe zerstört. Das führt dazu, dass die Atemwege bei der Ausatmung zusammenfallen. Als Ursache ist unter anderem das Rauchen bekannt – de Angelo konsumiert seit Jahren Zigaretten.

Wie es aktuell genau um seine Gesundheit steht, ist allerdings unklar: „Nach der Diagnose war ich nie wieder beim Arzt. Ich will gar nicht wissen, in welchem Stadium ich mich befinde“, erklärte der „Jenseits von Eden“-Interpret im „Bild“-Interview weiter. Als starker Raucher verringert sich seine durchschnittliche Lebenserwartung um zehn Jahre.

Nino de Angelo weigert sich, sein Leben seiner Krankheit anzupassen

Die jüngste Diagnose ist nur einer von mehreren Einträgen in seiner Krankenakte: 1996 war bei ihm Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert worden, 2008 war es Blutkrebs. Weitere acht Jahre später bekam der deutsche Schlagersänger italienischer Abstammung drei Bypässe am Herzen eingesetzt. Trotzdem stellte de Angelo sein Leben nicht um.

Nino de Angelo verzichtet nach eigener Aussage auf Tabletten und eine Lungentransplantation.
Nino de Angelo verzichtet nach eigener Aussage auf Tabletten und eine Lungentransplantation. © imago images | STAR-MEDIA

„Wenn ich plötzlich mit dem Rauchen und Trinken aufhören würde, bräche mein Körpersystem wahrscheinlich komplett in sich zusammen. (...) Ich weiß, dass ich für viele ein abschreckendes Beispiel bin. Aber ich habe keine Angst vor dem Tod. Dem bin ich schon so oft begegnet, dass er wie ein Bruder für mich ist“, meinte er zu „Bild“. Deshalb nehme er auch keine Tabletten gegen COPD. Einen Blutverdünner, einen Cholesterinsenker und ein Psychopharmakon gegen Depressionen konsumiere er täglich.

„Noch mehr Tabletten tun mir nicht gut. Rotwein und Whisky sind auch eine gute Medizin. Außerdem habe ich eine starke Psyche, mit der ich gegen COPD ankämpfe“, hieß es in einem weiteren Statement gegenüber der Zeitung. Dass er beim Treppensteigen Atemprobleme bekomme, sei halb so wild – solange er noch singen könne, mache er sich keine Sorgen.

Lungenkrankheit: Nino de Angelo verzichtet auf Tabletten und Lungentransplantation

Aus diesem Grund komme auch ein neues Organ für ihn nicht infrage: „Ich werde mich weder jemals einer Lungentransplantation unterziehen, noch mich überhaupt je wieder freiwillig in eine Klinik legen.“ Statt ein Krankenhaus wieder von innen zu sehen, ziehe der Künstler nach wie vor die Bühnen vor und bewirbt aktuell seine Single „Gesegnet und Verflucht“. (day)

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