Lissabon. Die Suche nach der vermissten Maddie McCann geht weiter. Medien zufolge suchte die portugiesische Polizei in einem Brunnen – erfolglos.

Auch 13 Jahre nach dem Verschwinden von Madeleine „Maddie“ McCann gibt es keine Spur von dem vermissten Mädchen. Medienberichten zufolge hat die portugiesische Polizei nun auch in drei Brunnen nach ihr gesucht.

In den vergangenen Wochen seien die Beamten der Kriminalpolizei dort mit Hilfe von Tauchern in der Gemeinde Vila do Bispo im Einsatz gewesen, berichteten die Zeitung „Correio da Manha“ und der TV-Sender RTP unter Berufung auf Polizeikreise.

Fall Maddie: Polizei entdeckt keine Spur in Brunnen

Dabei sei allerdings keine Spur des britischen Mädchens entdeckt worden, hieß es. In Braunschweig ermittelt die zuständige Staatsanwaltschaft seit einigen Wochen gegen einen 43 Jahre alten Deutschen wegen Mordverdachts. Lesen Sie hier: Zum Schutz – Tatverdächtiger im Fall Maddie in Einzelhaft verlegt

Der Mann, der wegen einer anderen Sache inhaftiert ist, steht im Verdacht, die damals Dreijährige am 3. Mai 2007 aus einer Ferienanlage des Algarve-Badeortes Praia da Luz entführt zu haben. Vila do Bispo liegt etwa 15 Kilometer westlich von Praia da Luz.

Maddie McCann- Ermittler geben nicht auf

Vor 13 Jahren verschwand das britische Mädchen Madeleine „Maddie“ McCann während eines Portugal-Urlaubs spurlos.
Vor 13 Jahren verschwand das britische Mädchen Madeleine „Maddie“ McCann während eines Portugal-Urlaubs spurlos. © AFP | Handout
Gemeinsam mit ihren jüngeren Zwillingsgeschwistern und ihren Eltern machte sie im Mai 2007 in dieser Ferienanlage im portugiesischen Ferienort Praia Da Luz, Urlaub. Direkt neben dem Pool liegt das Apartment 5A, aus dem das Mädchen verschwand.
Gemeinsam mit ihren jüngeren Zwillingsgeschwistern und ihren Eltern machte sie im Mai 2007 in dieser Ferienanlage im portugiesischen Ferienort Praia Da Luz, Urlaub. Direkt neben dem Pool liegt das Apartment 5A, aus dem das Mädchen verschwand. © dpa | Steve Parsons
Das Apartment gehört zu einer Ferienanlage namens „Ocean Club“.
Das Apartment gehört zu einer Ferienanlage namens „Ocean Club“. © dpa | Steve Parsons
Am Abend ihres Verschwindens, dem 3. Mai 2007, besuchten Maddies Eltern ein Restaurant auf der Anlage. In regelmäßigen Abständen sahen sie nach eigenen Angaben nach Maddie und ihren Geschwistern.
Am Abend ihres Verschwindens, dem 3. Mai 2007, besuchten Maddies Eltern ein Restaurant auf der Anlage. In regelmäßigen Abständen sahen sie nach eigenen Angaben nach Maddie und ihren Geschwistern. © dpa | Steve Parsons
Seither läuft unter den Augen der Weltöffentlichkeit eine beispiellose Suche nach der Vermissten.
Seither läuft unter den Augen der Weltöffentlichkeit eine beispiellose Suche nach der Vermissten. © dpa | Soeren Stache
13 Jahre lang gaben Maddies Eltern, das britische Ärztepaar Kate und Gerry McCann, die Hoffnung nicht auf, ihre Tochter lebend wiederzufinden. Immer wieder wandten sie sich an die Öffentlichkeit.
13 Jahre lang gaben Maddies Eltern, das britische Ärztepaar Kate und Gerry McCann, die Hoffnung nicht auf, ihre Tochter lebend wiederzufinden. Immer wieder wandten sie sich an die Öffentlichkeit. © dpa | John Stillwell
Immer wieder gab es Hinweise zum Verbleib von Maddie. Immer wieder wollten Zeugen das Mädchen gesehen haben. Im Jahr 2014, sieben Jahre nach Maddies Verschwinden, durchsuchten Polizisten aus Großbritannien und Portugal das Buschland rund um den Ferienort Praia da Luz.
Immer wieder gab es Hinweise zum Verbleib von Maddie. Immer wieder wollten Zeugen das Mädchen gesehen haben. Im Jahr 2014, sieben Jahre nach Maddies Verschwinden, durchsuchten Polizisten aus Großbritannien und Portugal das Buschland rund um den Ferienort Praia da Luz. © dpa | Nick Ansell
Maddie verschwand nur wenige Tage vor ihrem vierten Geburtstag. Heute wäre sie 17 Jahre alt.
Maddie verschwand nur wenige Tage vor ihrem vierten Geburtstag. Heute wäre sie 17 Jahre alt. © dpa | Uncredited
Anfang Juni 2020 dann die überraschende Wende in dem Fall: Eine neue Spur führt nach Braunschweig. Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 43-jährigen Deutschen, der mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft sei. Hans Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft, informierte am 4. Juni die Öffentlichkeit über aktuelle Erkenntnisse.
Anfang Juni 2020 dann die überraschende Wende in dem Fall: Eine neue Spur führt nach Braunschweig. Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 43-jährigen Deutschen, der mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft sei. Hans Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft, informierte am 4. Juni die Öffentlichkeit über aktuelle Erkenntnisse. © dpa | Ole Spata
In einem Fahndungsaufruf des BKA veröffentlichten die Ermittler mehrere Fotos von Autos, die der Verdächtige zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt genutzt haben könnte.
In einem Fahndungsaufruf des BKA veröffentlichten die Ermittler mehrere Fotos von Autos, die der Verdächtige zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt genutzt haben könnte. © dpa | --
Dabei handelt es sich zum einen um einen Caravan vom Typ VW T3 Westfalia mit portugiesischer Zulassung.
Dabei handelt es sich zum einen um einen Caravan vom Typ VW T3 Westfalia mit portugiesischer Zulassung. © dpa | Uncredited
Auch einen dunkelfarbenen Jaguar XJR 6 soll der Verdächtige zu dieser Zeit genutzt haben.
Auch einen dunkelfarbenen Jaguar XJR 6 soll der Verdächtige zu dieser Zeit genutzt haben.
Wer Angaben zu den beiden Fahrzeugen zum mutmaßlichen Tatzeitraum, also dem 3. Mai 2007 zwischen 21.10 und 22 Uhr, machen kann, wird gebeten, sich beim BKA zu melden.
Wer Angaben zu den beiden Fahrzeugen zum mutmaßlichen Tatzeitraum, also dem 3. Mai 2007 zwischen 21.10 und 22 Uhr, machen kann, wird gebeten, sich beim BKA zu melden. © dpa | --
Zudem bittet das BKA nach Hinweisen zu diesem Haus.
Zudem bittet das BKA nach Hinweisen zu diesem Haus.
Auch ein Foto dieses Hauses veröffentlichte das BKA in seinem Fahndungsaufruf.
Auch ein Foto dieses Hauses veröffentlichte das BKA in seinem Fahndungsaufruf. © AFP | Str
Wer Angaben zu den abgebildeten Gebäuden oder Innenräumen machen kann, soll sich ebenfalls beim BKA melden.
Wer Angaben zu den abgebildeten Gebäuden oder Innenräumen machen kann, soll sich ebenfalls beim BKA melden. © AFP | Str
Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt.
Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt. © AFP | Str
1/17

Ermittler sind vom Tod des Kindes überzeugt

Die Ermittler in Deutschland sind überzeugt, dass das Kind tot ist. Zu dieser Annahme äußern sich die Behörden in Portugal nicht. Die britische Polizei geht weiter von einem Vermisstenfall aus.

Bei den Ermittlungen zum Fall hat die portugiesische Polizei nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen unter anderem auch zahlreiche Bewohner der Region befragt. Portugiesische Medienberichte, wonach man dabei Indizien für eine mutmaßliche Verwicklung des verdächtigen Deutschen gesammelt habe, hat die portugiesische Kripo bislang nicht kommentiert.

Mehr zum Fall Maddie McCann:

(dpa)