Leipzig. Ein Verdächtiger ist in Leipzig bei einem SEK-Einsatz über einen Balkon im 4. Stock getürmt. Der 25-Jährige ist weiter auf der Flucht.

Im April soll der 25-Jährige noch auf einen Mann in der Nähe der Leipziger Innenstadt geschossen haben, jetzt ist er der Polizei bei einer spektakulären Flucht knapp entkommen.

Ein Spezialeinsatzkommando und ein Großaufgebot der Polizei waren am Donnerstagmorgen in eine Wohnung im sächsischen Delitzsch eingedrungen, um den Tatverdächtigen zu stellen. Dort trafen sie zwar drei Männer an, der Gesuchte aber war bereits über den Balkon entkommen – im 4. Stock.

Wie ihm das aus dieser Höhe gelang und warum die Einsatzkräfte den rückwärtigen Bereich der Wohnanlage nicht ausreichend gesichert hatten, teilte die Polizei zunächst nicht mit.

Polizei sucht Flüchtigen mit Hunden und Hubschrauber

Im Anschluss suchte die Polizei mithilfe von Fährtenhunden, zahlreichen Einsatzkräften und einem Hubschrauber nach dem Flüchtigen, dem versuchter Totschlag vorgeworfen wird. Bis zum Nachmittag lief die Suche jedoch erfolglos. Die Polizei durchsuchte zudem die gestürmte Wohnung. Eine Schusswaffe fand sie aber nicht.

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Fahndung nach flüchtigem läuft

Die Polizei startete am Nachmittag zudem eine öffentliche Fahndung. Die Ermittler gaben folgende Beschreibung des Tatverdächtigen bekannt

  • Er ist zirka 1,80 Meter groß
  • Er hat kurze schwarze Haare
  • Er spricht arabisch
  • Bei seiner Flucht hatte er keine Schuhe an
  • Er trug bei seiner Flucht knielange rote Shorts mit weißen Seitenstreifen und ein dunkles Oberteil mit langen Ärmeln

Die Ermittler waren ausdrücklich davor, dass der Mann möglicherweise bewaffnet ist.

Schießerei in Leipzig

Der Tatverdächtige soll im April an einer Schießerei in der Leipziger Eisenbahnstraße verwickelt gewesen sein. Im Anschluss an die Schüsse wurde ein 47-Jähriger mit schweren Halsverletzungen entdeckt worden. Laut Polizei gilt der Mann jedoch als Zufallsopfer. Genauere Hintergründe zur damaligen Tat wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.

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Die Eisenbahnstraße gilt als Kriminalitätsschwerpunkt in Leipzig - im November 2018 wurde in dem Gebiet eine Waffenverbotszone eingerichtet. Sie soll die Sicherheit in der Gegend erhöhen. Messer, Reizgas und Schreckschusspistolen dürfen in dem Areal nicht getragen werden und die Polizei darf verdachtsunabhängig kontrollieren.

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(dpa/jas)