Los Angeles/London. Die Gitarre von Cobain soll mindestens eine Million Dollar einbringen. Auf ihr spielte er eines der besten Live-Konzerte aller Zeiten.

Die Aufnahme von Nirvanas legendären MTV-Unplugged-Konzert gilt als eines der besten Live-Alben aller Zeiten. Die Gitarre, die Bandleader, Songwriter und Sänger Kurt Cobain im November 1993 in den Sony Music Studios in New York spielte, wird nun versteigert. Das Mindestgebot steht bei einer Million Dollar (920.000 Euro).

Die Auktion findet im Rahmen der geplanten „Music Icons“-Auktion am 19. und 20. Juni zeitgleich in Beverly Hills und im Internet statt, wie das Auktionshaus „Julian’s Auctions“ am Montag mitteilte.

Nirvana und Kurt Cobain – Die Erfinder des Grunge

Das Konzert übertrug MTV nicht live, sondern einen Monat nach der Aufnahme weltweit im Fernsehen. Cobain nahm sich nur fünf Monate nach dem Auftritt im Alter von 27 Jahren das Leben. Es dauerte bis zum 1. November 1994, bis das Album erschien. Die Veröffentlichung mit Songs wie „About A Girl“ und „Come As You Are“ wurde ein riesiger kommerzieller Erfolg und gewann mehrere Preise – unter anderem den Grammy Award für das beste „Alternative Music Album“.

Die Band Nirvana gilt als Erfinder des Grunge. Sie beeinflusste mit ihrer Musik eine ganze Generation. Cobain schrieb fast alle Lieder der Gruppe. Er wird dem sogenannten Klub 27 zugerechnet – neben dem Gründungsmitglied der Rolling Stones, Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin und Doors-Sänger Jim Morrison sowie Amy Winehouse, die alle mit 27 Jahren starben. Heute wäre Cobain 53 Jahre alt.

Weitere Devotionalien für Cobain-Fans

Die Gitarre von Kurt Cobain.
Die Gitarre von Kurt Cobain. © AFP | Handout

Die halb-akustische Gitarre vom Modell Martin D-18E von 1959 soll ab kommenden Freitag bis Ende des Monats zunächst im Schaufenster des Hard Rock Cafés am Londoner Picadilly Circus ausgestellt werden. Bei der Auktion wird das Instrument dann mit dem Original-Hartschalenkoffer versteigert, der von Cobain mit einem Aufkleber dekoriert wurde. Am Griff befinden sich noch Gepäckanhänger von einem Flug. Zudem werden Gitarrensaiten und Plektren mit versteigert.

Hartgesottene Cobain-Fans können bei der zweitägigen Auktion noch für weitere Devotionalien bieten: eine speziell für den Bandleader gebaute, aber später zerschlagene schwarze Fender Stratocaster mit einem Startgebot von 60.000 Dollar und ein Oberhemd aus Silberlamé, das der Musiker im Video zum Song „Heart-shaped Box“ getragen hatte, für mindestens 10.000 Dollar.

Im Oktober war eine grünliche Strickjacke voller Brandlöcher, die Cobain beim „Unplugged“-Konzert getragen hatte, für 334.000 Dollar versteigert worden. Eine leere Pizza-Pappe, auf die Cobain die Set-List für ein Nirvana-Konzert in Washington gekritzelt hatte, verkaufte sich ebenfalls im vergangenen Jahr für 22.400 Dollar.

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Mit der Grunge-Band Nirvana wurde Kurt Cobain zur Ikone einer ganzen Generation. Der Musiker gehört zum berüchtigten „Club 27“ – eine Gruppe von Musikern, die nur 27 Jahre alt wurden. Wir zeigen die Stars, die dazu gerechnet werden.
Mit der Grunge-Band Nirvana wurde Kurt Cobain zur Ikone einer ganzen Generation. Der Musiker gehört zum berüchtigten „Club 27“ – eine Gruppe von Musikern, die nur 27 Jahre alt wurden. Wir zeigen die Stars, die dazu gerechnet werden. © picture-alliance / Jazz Archiv | dpa Picture-Alliance / Jazz Archiv/Keuntje
Das 1991 erschienene Album „Nevermind“ hatte Cobain innerhalb kurzer Zeit vom arbeitslosen Schulabbrecher zum Multimillionär und Rockstar gemacht. Im April 1994 verließ er eine Entzugsklinik und wurde am 5. April in seinem Haus in Seattle tot aufgefunden – mit einem Kopfschuss und einer Überdosis Heroin im Blut. 44 Tage nach seinem 27. Geburtstag. Cobain hatte einen Abschiedsbrief hinterlassen.
Das 1991 erschienene Album „Nevermind“ hatte Cobain innerhalb kurzer Zeit vom arbeitslosen Schulabbrecher zum Multimillionär und Rockstar gemacht. Im April 1994 verließ er eine Entzugsklinik und wurde am 5. April in seinem Haus in Seattle tot aufgefunden – mit einem Kopfschuss und einer Überdosis Heroin im Blut. 44 Tage nach seinem 27. Geburtstag. Cobain hatte einen Abschiedsbrief hinterlassen. © picture alliance/ASSOCIATED PRESS | AP Content
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Brian Jones starb am 3. Juli 1969. Der Mitbegründer der Rolling Stones und Gitarrist ertrank mit 27 Jahren im Swimming Pool – unter Drogeneinfluss. © imago stock&people | imago stock&people
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Gut ein Jahr später mischte Jimi Hendrix Schlaftabletten und Wein. Der Ausnahmegitarrist erstickte in London an seinem Erbrochenen. Er starb am 18. September 1970. Auch er wurde nicht älter als 27 Jahre. © © epd-bild / Keystone | Keystone
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Nur gut zwei Wochen später starb am 4. Oktober 1970 mit nur 27 Jahren Janis Joplin in Los Angeles – wieder war eine Mischung von Alkohol und Tabletten die Ursache. Die Blues- und Rocksängerin wurde zur Ikone der Hippiekultur und – ob berechtigt oder nicht – mit ihrem auf und neben der Bühne ausgestellten Selbstbewusstsein zu einer frühen feministischen Leitfigur. © dpa | dpa
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Auf den Tag zwei Jahre nach Brian Jones wurde The-Doors-Sänger Jim Morrison tot im Bad einer Wohnung in Paris gefunden. Er starb 27-jährig am 3. Juli 1971. Die Todesursache wurde nie ganz geklärt, aber der exzessive Drogenkonsum dürfte der Hauptgrund sein. Bei ihm war zum Zeitpunkt des Todes seine Freundin Pamela Courson, die drei Jahre später selbst an einer Überdosis starb – mit 27. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
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Für Schlagzeilen sorgte der „Club 27“ wieder 2011. Amy Winehouse galt als eines der größten Musiktalente ihrer Generation. Ihre Drogenprobleme bekam die britische Sängerin aber nie in den Griff. Ihr zweites Album „Back to Black“ hatte sich mehr als zehn Millionen Mal verkauft. Sie wurde am 23. Juli 2011 tot in ihrer Wohnung im Norden Londons gefunden. © Getty Images | Dan Kitwood
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In der Liste des „Club 27“ sind noch viele andere Musiker wie Grateful-Dead-Mitgründer und Joplin-Freund Ron McKernan (1973, Magenblutung nach Drogen), Stone-the-Crows-Mitgründer Leslie Harvey (1972, Stromschlag am Mikrofon), Maria Serrano Serrano von Passion Fruit (2001, Flugzeugabsturz) oder auch die deutsche Sängerin Alexandra („Zigeunerjunge“), die 1969 in Schleswig-Holstein mit ihrem Mercedes in den Tod fuhr. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Wolfgang Weihs
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