Toronto. Eine Frau hat einen Schuss in den Oberkörper überlebt – offenbar, weil eines ihrer Brustimplantate die Richtung der Kugel veränderte.

Eine Frau aus Kanada hat eine Schuss in ihren Oberkörper überlebt – offenbar auch wegen ihrer Brustimplantate. Dieser unglaubliche Vorfall aus dem Jahr 2018, den Ärzte als Fallbeispiel untersuchten, ist jetzt in der US-Fachzeitschrift „SAGE Medical Journal“ vorgestellt worden.

Der Frau aus der kanadischen Großstadt Toronto war demnach aus naher Entfernung in die linke Brust geschossen worden. Nach dem Schuss habe sie sich in die Notfallambulanz begeben – in der sich die Ärzte gewundert hätten, in welch guter Verfassung sich die Patientin trotz eines Einschusses befunden habe, wie einer der behandelnden Chirurgen CNN zufolge sagte.

Brustimplantat lenkte die Richtung der Kugel wohl ab

Nach Einschätzung der Ärzte ist die Richtung der Kugel nach dem Aufprall auf eines der Silikonimplantate verändert worden und hat dadurch keine lebenswichtigen Organe treffen können. So habe sich die Einschusswunde an der linken Brust befunden, die Kugel sei aber mittels Röntgenaufnahmen unterhalb der rechten Brust geortet und entfernt worden.

Die Frau sei durch den Schuss zwar verletzt worden, hatte aber Glück in Unglück. Sie erlitt einen Rippenbruch auf der rechten Seite und ihre Brustimplantate wurden durch den Aufprall zerstört. Der Fall ist dem Mediziner zufolge einer der wenigen bekannten in der Literatur, in dem ein Brustimplantat eine Rolle bei der Rettung eines Menschenlebens spielt.

Der menschliche Körper überrascht Mediziner und Laien immer wieder. Im vergangenen Jahr wachte eine Frau aus dem Koma aus – nach 27 Jahren. Ebenfalls im letzten Jahr schrieb ein kleiner Junge Medizingeschichte, nachdem 526 Zähne aus seinem Mund entfernt wurden. (dpa/lhel)