Berlin. Dem MDR ist Schmuck aus dem Diebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden zum Kauf angeboten worden. Waren es die Täter oder nur Betrüger?

Es war die große Frage nach dem Diebstahl: Tauchen die Schmuckstücke wieder auf? Bleiben Sie erhalten oder werden sie in ihre Einzelteile zerlegt? Offenbar versuchen Verbrecher aus dem gestohlenen Schmuck nun Profit zu schlagen: Dem MDR ist ein Schmuckstück aus dem Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden zum Kauf angeboten worden.

Die MDR-Redaktion „Kripo live“ hatte recherchiert, wie der MDR am Sonntag berichtete. Die vermeintlichen Besitzer des Schmucks hätten mit der Redaktion über dieselbe verschlüsselte E-Mail-Adresse kommuniziert, über die vor einigen Tagen bereits mit einer israelischen Sicherheitsfirma kommuniziert worden sein soll.

Der israelischen Firma waren Medienberichten zufolge zwei Schmuckstücke aus dem Grünen Gewölbe für neun Millionen Euro angeboten worden. Die Redaktion der Sendung „Kripo live“ nahm dem MDR-Bericht zufolge daraufhin eigenständig Kontakt über diese E-Mail-Adresse auf und bekam überraschend eine Antwort.

Einbruch in Dresdens Schatzkammer

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    Die angeblichen Diebe drohten: Wir werden den Schmuck zerstören

    In einem längeren Mailwechsel wurde der Redaktion dem Bericht zufolge ein drittes Schmuckstück angeboten. Auch dafür verlangten die Anbieter mehrere Millionen Euro in der Internetwährung Bitcoin.

    Der Bruststern aus dem Grünen Gewölbe wurde in Dresden gestohlen. Er besteht aus Brillanten und Rubinen.
    Der Bruststern aus dem Grünen Gewölbe wurde in Dresden gestohlen. Er besteht aus Brillanten und Rubinen. © dpa | Jürgen KarpinskiGrünes Gewölbe

    In einer nachfolgenden Mail senkten die angeblichen Diebe die Summe auf einen deutlich geringeren Betrag, berichtete der MDR. Außerdem habe der Anbieter auch grobe räumliche Angaben übermittelt, wo das angebotene Schmuckstück zu finden sei. In einer weiteren Mail sei schließlich mit einer Zerstörung der Juwelen gedroht worden: „Wir werden bald die Diamanten herausschneiden und sie neu schleifen“, zitierte die MDR aus der E-Mail der angeblichen Diebe.

    Die Redaktion hat den E-Mail-Wechsel nach eigenen Angaben umgehend an die Sonderkommission „Epaulette“ der Dresdner Polizei weitergeleitet. Die Polizei hat demnach darum gebeten, Teile aus den E-Mails, die Täterwissen enthalten könnten, nicht zu verbreiten, und prüft nun den Inhalt des E-Mail-Verkehrs.

    Ende November waren Einbrecher durch ein Fenster in das

    Grüne Gewölbe im Residenzschloss

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      der sächsischen Hauptstadt eingedrungen. Binnen Minuten stahlen sie aus einer Ausstellungsvitrine historischen Juwelenschmuck von großem Wert. Anschließend flohen sie mit einem Auto. Für Hinweise auf die unbekannten Täter wurde eine Belohnung von einer halben Million Euro ausgesetzt.

      in Dresden. Spuren führten ins Berliner Clan-Milieu. (afp/lah)