Wiesbaden/Berlin. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat das „Wort des Jahres“ 2019 gekürt. Auf die „Heißzeit“ von 2018 folgt nun die „Respektrente.

Respektrente“ ist das „Wort des Jahres“ 2019. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache am Freitag (GfdS) bekannt. Auf den Plätzen zwei und drei landeten „Rollerchaos“ und „Fridays for Future“.

„Respektrente“ wurde in der Debatte um die umstrittene Grundrente gebraucht. Das Wort sei ein „sozialpolitisch und semantisch“ markanten Begriff, erklärte Peter Schlobinski, der Vorsitzende der Gesellschaft für deutsche Sprache bei der Vorstellung des Rankings im Wiesbadener Rathaus. Der Begriff wird insbesondere mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Verbindung gebracht.

„Rollerchaos“ wurde benannt mit der Begründung, E-Roller hätten sich in vielen deutschen Städten zu einem Problem entwickelt, da sie häufig rücksichtslos genutzt und unkontrolliert abgestellt würden, teilte die GfdS mit. Mit „Fridays for Future“ kam ein Anglizismus auf den dritten Platz, der „wie kein anderer Ausdruck“ für eine junge Generation stehe, die bereit sei, für ihre Zukunft auf die Straße zu gehen.

Die komplette Top Ten bei der Wahl zum Wort des Jahres 2019:

  1. Respekrente
  2. Rollerchaos
  3. Fridays for Future
  4. Schaulästige
  5. Donut-Effekt
  6. brexitmüde
  7. gegengoogeln
  8. Bienensterben
  9. Oligarchennichte
  10. Geordnete-Rückkehr-Gesetz

Mit der Aktion „Wort des Jahres“ werden von der Organisation bereits seit 1971 (und seit 1977 regelmäßig) Begriffe gekürt, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres nach Ansicht der Jury sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben.

Im vergangenen Jahr hatten es folgende Begriffe in die Top Ten der Sprachexperten geschafft:

  1. Heißzeit (lesen Sie hier, warum der Begriff gekürt wurde)
  2. Funklochrepublik
  3. Ankerzentren
  4. Wir sind mehr
  5. strafbelobigt
  6. Pflegeroboter
  7. Diesel-Fahrverbot
  8. Handelskrieg
  9. Brexit-Chaos
  10. die Mutter aller Probleme

2017 hatte es „Jamaika-Aus“ an die Spitze der Liste geschafft. Das Ranking richtet sich laut den Organisatoren nicht nach der Häufigkeit des Gebrauchs der Begriffe, sondern nach Signifikanz und Popularität. Die Sprachwissenschaftler sehen ihre Auswahl als Beitrag zur Zeitgeschichte. Die ausgewählten Wörter und Wendungen seien aber mit keinerlei Wertung oder Empfehlung verbunden.

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(dpa/br)