Frankfurt/Main. Ein Sechsjähriger ist in Frankfurt in einer Kita tödlich verletzt worden. Die Obduktion soll weitere nun Klarheit über die Ursache bringen.

Nach dem Tod eines Kita-Kindes in Frankfurt hat die Obduktion weitere Verdachtsmomente für einen Stromschlag als Todesursache geliefert. „Es deutet alles auf einen Stromtod hin“, sagte die Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Nadja Niesen, am Freitag.

Es handele sich aber um ein vorläufiges Ergebnis, denn es seien keine sichtbaren Spuren eines Stromschlages am Körper des Jungen gefunden worden. Weitere Untersuchungen müssten deshalb folgen. Wann diese abgeschlossen sind, sei noch unklar.

Der sechs Jahre alte Junge war am Dienstag tödlich verletzt worden. Er wurde noch in eine Klinik gebracht, starb aber dort an den schweren Verletzungen. Er hatte sich zusammen mit seiner Mutter im Vorraum der Kita aufgehalten. Nach bisherigem Erkenntnisstand habe er plötzlich zu schreien angefangen, sei blau angelaufen und habe gekrampft.

Kita-Kind in Frankfurt gestorben – LKA-Beamte finden lose Kabel

Die Einrichtung in Frankfurt-Seckbach, in der am Donnerstag ein Junge ums Leben gekommen war, bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
Die Einrichtung in Frankfurt-Seckbach, in der am Donnerstag ein Junge ums Leben gekommen war, bleibt bis auf Weiteres geschlossen. © dpa | Frank Rumpenhorst

Sachverständige des Landeskriminalamts seien vor Ort gewesen und hätten festgestellt, dass eine Steckdose aus der Wand herausragte und ein Kabel lose gewesen sei. Ob dies durch eine Berührung des Jungen zustande gekommen sei, sei aber unklar. Es werde weiter wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. „Wir prüfen, ob jemand seine Sorgfaltspflicht verletzt hat“, sagte Niesen. Bisher liefen die Ermittlungen gegen Unbekannt, nicht gegen eine konkrete Person.

Die Staatsanwaltschaft erklärte am Freitagmittag, bisher sei nichts gesichert und es gebe auch keine Beweise dafür, dass das Kind an eine nicht ausreichend gesicherte oder heraushängende Steckdose oder ein loses Kabel gegriffen habe. Es handele sich um Vermutungen. Nun würden Zeugen vernommen, Sachverständige befragt und Spuren gesichert.

Die Stadt wies indes Vorwürfe mangelnder Sicherheit zurück: „Nach derzeitigen Erkenntnissen der Stadt gibt es aktuell keine Hinweise darauf, dass es an den elektrischen Anlagen vor dem Unglück einen Defekt gab“, erklärte der Sprecher des zuständigen Dezernats, Jan Pasternack, am Freitag.

Stadt Frankfurt sieht nach Tod von Kita-Kind keine Sicherheitsmängel

Nach Überprüfungen hätten die Steckdosen und elektrischen Anlagen „dem höchsten Standard der Kindersicherung“ entsprochen und seien fest montiert gewesen. In der Kita habe es in den Sommerferien Bauarbeiten gegeben. „Die baulichen Maßnahmen an der Elektrik wurden abgeschlossen und ordnungsgemäß abgenommen“, erklärte der Sprecher.

Die städtische Kita bleibe bis auf Weiteres geschlossen, sagte ein Sprecher der Stadt. Vor der Tagesstätte lagen bereits am Donnerstag Blumen und Kerzen.

Für Entsetzen hatte im Sommer auch der Tod eines 3-jährigen Kita-Kindes in Dresden gesorgt, das Ärzten zunächst Rätsel aufgab. (dpa/jkali/les)