Berlin. Der Secret Service lud Rapper Eminem ein. Der rappte Gewaltfantasien über Ivanka Trump. Dokumente zeugen nun von diesem Geheimtreffen.

Gewaltfantasien, Frauen- und Schwulenfeindlichkeit, Beleidigungen gegen allerlei Promis – die Rap-Songs von Eminem sind nicht gerade zimperlich und definitiv streitbar. Weil der Amerikaner auch vor Politikern relativ wenig Respekt hat, bekam auch Donald Trump in einem der Lieder ordentlich was ab. Und vor allem auch dessen Tochter Ivanka.

Dass ihm die entsprechenden Zeilen allerdings eine Begegnung mit dem Geheimdienst der USA – dem Secret Service – verschaffen, damit hat wohl auch Marshall Mathers, wie Eminem wirklich heißt, nicht gerechnet. Jetzt wurde bekannt, dass der Rapper aufgrund einiger Zeilen aus dem Jahr 2017 von der Behörde geladen wurde. Entsprechende Dokumente liegen dem Internetportal „Buzzfeed“ vor.

Eminems Ivanka-Trump-Rap: Secret Service wegen dieses Songtexts alarmiert

Besagte Zeilen finden sich in dem Song „Framed“, der 2017 erschien. Darin heißt es:

  • But dog, how the fuck is Ivanka Trump in the trunk of my car? Gotta get to the bottom of it to try to solve it Must go above and beyond, ‘cause it’s incumbent upon me Plus I feel somewhat responsible for the dumb little blonde Girl, that motherfuckin’ baton twirler that got dumped in the pond

Eminem rappt also darüber, dass Ivanka Trump im Kofferraum seines Autos liegt und er herausfinden müsse, wieso das so ist – und dass er die dumme, kleine Blondine nun wohl in einem Teich versenken müsse.

Ob das nun generell notwendig ist, Präsidententöchter derartig zu beleidigen, ist die eine Frage. Dem Secret Servcie stellte sich aber offenbar eine andere: In anderen Songs griff er Donald Trump an.

„Buzzfeed“ berichtet, dass der Dienst, der für den Schutz des Präsidenten und seiner Angehörigen zuständig ist, den Musiker 2018 zum Gespräch lud.

Ein Mitarbeiter des Promiportals „TMZ“ hatte die Behörden demnach auf den Songtext hingewiesen. Der „besorgte Bürger“ habe angefragt, ob der Secret Service Ermittlungen diesbezüglich einleiten werde.

Eminem hegt wohl doch keine Anschlagsfantasien gegen die Trumps

Eminem konnte dann wohl doch glaubhaft machen, dass er keinerlei reale Anschlags- oder Mordfantasien pflegt: Nach der Befragung von Eminem strengte der Sicherheitsdienst dem Bericht zufolge keine weiteren Ermittlungen mehr an.

Der Rapper und Trump-Kritiker thematisierte ein Treffen mit Sicherheitsmitarbeitern später in seinem Song „The Ringer“. Dort heißt es, „Agent Orange“ habe ihm den Secret Service rübergeschickt, um herauszufinden, ob Eminem den Trumps wirklich schaden wolle und ob er Verbindungen zu Terroristen unterhalte.

Tatsächlich sei Eminem aber nur verlinkt mit Tinte und Dichtern, rappt er. Dass Eminem die Zeilen damals ernst meinte, wusste zu diesem Zeitpunkt kaum jemand. Erst jetzt, aufgrund der Dokumente, wurde das Treffen öffentlich.

Eminems einziges Deutschland-Konzert in Hannover war vergangenes Jahr sofort ausverkauft. 2018 hatte hatte er auch nach einer Pause mit einem neuen Album seine Fans begeistert.

Trump dagegen verscherzt es sich zunehmend mit dem Volk. Hillary Clinton verspottete ihn mit einem falschem Kennedy-Brief. Nachdem er der türkischen Invasion in Syrien den Boden bereitet hatte, spielte er plötzlich Feuerwehrmann. Einen seltenen Moment der Einsicht hatte er nach massiver Kritik daran, dass er den G7-Gipfel im eigenen Hotel hatte stattfinden lassen wollen – wovon vor allem er profitiert hätte. (ses)