Berlin. Ein Hurrikan zieht Richtung Azoren, wird die Inseln Mittwoch treffen. Die Auswirkungen wird wohl auch Deutschland zu spüren bekommen.

In der Nacht ist Hurrikan „Lorenzo“ auf die Azoren getroffen. So wurden Spitzenböen von bis zu 180 Kilometern pro Stunde erwartet. Bevor der Sturm auf Land traf, war er sogar auf Kategorie 5 hochgestuft worden, weil Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometer pro Stunde gemessen wurden.

Das Auswärtige Amt hatte sogar eine Reisewarnung ausgegeben. „Es ist in jedem Fall mit heftigem Wind und Starkregen zu rechnen, der Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen kann. Beeinträchtigungen im Reiseverkehr und bei der Infrastruktur können nicht ausgeschlossen werden“, heißt es auf der Internetseite. Das Ministerium rät zu besonderer Vorsicht. Urlauber sollten Wetterberichte beobachten und sich beim Reiseveranstalter informieren.

Inzwischen ist „Lorenzo“ der Kategorie 2 zuzuordnen. Dennoch bereiten sich auf den Inseln die Einwohner vor. Auch für die Schifffahrt ist der Sturm laut Deutschem Wetterdienst eine große Gefahr – weil er riesige Wellen produziert. Auch auf das Wetter in Deutschland hat der Hurrikan Auswirkungen: Es soll in den kommenden Tagen wechselhaft bleiben.

Hurrikan Lorenzo – Das muss man wissen:

  • Hurrikan Lorenzo soll auf die Azoren treffen
  • Das sorgt auch in Deutschland für schlechtes Wetter
  • Auf den Azoren kann mit Überschwemmungen gerechnet werden

„Auf dem Weg über den Atlantik verlieren solche Stürme Kraft und haben dann als eine Art Resterampe nur noch vergleichsweise wenig Wind und Regen dabei“, erklärte DWD-Meteorologe Simon Trippler. Für das Bergland und auf den Nordseeinseln erwartet der Wetterdienst starke Böen, auf den Gipfeln auch Sturmböen. Mit 10 bis 17 Grad ändert sich an den Tageshöchstwerten nicht viel.

Hurrikan Lorenzo würde auf die westlichen Inseln der Azoren er den Prognosen nach am Mittwochmorgen treffen, man müsse mit hohen Wellen und teilweisen Überschwemmungen rechnen. Die östlichen Inseln, darunter die Hauptinsel Sao Miguel, sind etwas weniger akut bedroht, trotzdem dürfte es windig werden.

Hurrikan Lorenzo: Extrem starker Wirbelsturm sehr weit östlich

Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt, ist Hurrikan Lorenzo ein Wirbelsturm für die Geschichtsbücher: Am Sonntag war er als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 klassifiziert: Nie zuvor sei ein Hurrikan dieser Stärke so weit östlich über dem tropischen Atlantik beobachtet worden.

Zuletzt hatte Lorenzo zwar die Stufe 2, allerdings gewann er immer weiter an Größe. Diese und und seine Langlebigkeit machten den Sturm zu einem mächtigen „Wellengenerator“, so Meteorologe Adrian Leyser vom DWD – „eine riesige Gefahr für die Schifffahrt“.

Wetter in Deutschland wird „durcheinandergemischt“

Auf wetter.net berichtet Diplom-Meteorologe Dominik Jung davon, was zu erwarten sei: Lorenzo zieht Richtung Europa, wird wohl auf Irland treffen, allerdings als normales Sturmtief, „was unser Wetter hier in Deutschland noch mal ganz schön durcheinandermischen könnte.“

Auf dieser Google-Karte sind die Azoren zu sehen.

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Die sehr kalten Luftmassen könnten dann für einen ersten kräftigen Temperatursturz sorgen und es auf minus zwei bis drei Grad abkühlen.

Wie schlimm es für die Azoren wird, muss sich zeigen, je nach Prognose könnten die Wellen, die auf die betroffenen Inseln stoßen, zwischen zwölf und 15 Meter hoch werden.

Satellitenfotos der größten Wirbelstürme

Hurrikan „Florence“ hat am 14. September 2018 die Ostküste der USA erreicht. Befürchtet wurde der stärkste Wirbelsturm seit 30 Jahren. Selbst der deutsche Astronaut Alexander Gerst warnt aus der Internationalen Raumstation ISS vor dem riesigen Wirbelsturm. Aus dem All nahm Gerst dieses beeidruckende Bild auf. Hurrikan-Saison im Nordatlantik: Von Mai bis Ende November ziehen regelmäßig tropische Wirbelstürme durch die Region. Wir zeigen Satellitenbilder.
Hurrikan „Florence“ hat am 14. September 2018 die Ostküste der USA erreicht. Befürchtet wurde der stärkste Wirbelsturm seit 30 Jahren. Selbst der deutsche Astronaut Alexander Gerst warnt aus der Internationalen Raumstation ISS vor dem riesigen Wirbelsturm. Aus dem All nahm Gerst dieses beeidruckende Bild auf. Hurrikan-Saison im Nordatlantik: Von Mai bis Ende November ziehen regelmäßig tropische Wirbelstürme durch die Region. Wir zeigen Satellitenbilder. © dpa | Alexander Gerst
„Macht euch bereit“ an der amerikanischen Ost-Küste, schrieb Gerst, „da kommt – kein Witz – ein Alptraum auf euch zu.“
„Macht euch bereit“ an der amerikanischen Ost-Küste, schrieb Gerst, „da kommt – kein Witz – ein Alptraum auf euch zu.“ © Alexander Gerst/ESA/NASA | Alexander Gerst/ESA/NASA
„Maria“ suchte Mitte September 2017 die Karibik heim, die Insel Puerto Rico war besonders betroffen. Es gab Überschwemmungen und Erdrutsche, landesweit fiel der Strom aus.
„Maria“ suchte Mitte September 2017 die Karibik heim, die Insel Puerto Rico war besonders betroffen. Es gab Überschwemmungen und Erdrutsche, landesweit fiel der Strom aus. © imago/ZUMA Press | NRL
„Irma“ schlägt Anfang September 2017 eine Schneise der Verwüstung durch den Südosten der USA und die Karibik. Inseln wie Barbuda stehen unter Wasser.
„Irma“ schlägt Anfang September 2017 eine Schneise der Verwüstung durch den Südosten der USA und die Karibik. Inseln wie Barbuda stehen unter Wasser. © REUTERS | REUTERS / NASA
„Irma“ ist der erste tropische Wirbelsturm, der eine andauernde Windgeschwindigkeit von 297 Kilometern pro Stunde für 37 Stunden erreichte.
„Irma“ ist der erste tropische Wirbelsturm, der eine andauernde Windgeschwindigkeit von 297 Kilometern pro Stunde für 37 Stunden erreichte. © imago/UIG | UIG
Dutzende Menschen sterben bei der Katastrophe, Millionen sind ohne Strom. Mehr als 100.000 Menschen mussten in Notunterkünften ausharren.
Dutzende Menschen sterben bei der Katastrophe, Millionen sind ohne Strom. Mehr als 100.000 Menschen mussten in Notunterkünften ausharren. © REUTERS | REUTERS / NOAA
„Harvey“ erreicht im August 2017 die Ostküste des US-Staates Texas und setzt weite Landstriche unter Wasser, darunter die viertgrößte US-Metropole Houston.
„Harvey“ erreicht im August 2017 die Ostküste des US-Staates Texas und setzt weite Landstriche unter Wasser, darunter die viertgrößte US-Metropole Houston. © REUTERS | REUTERS / NOAA
Dutzende kommen ums Leben. Schadensbilanz: 125 Milliarden US-Dollar – übertroffen nur von Hurrikan „Katrina“ (2005).
Dutzende kommen ums Leben. Schadensbilanz: 125 Milliarden US-Dollar – übertroffen nur von Hurrikan „Katrina“ (2005). © REUTERS | REUTERS / NOAA
„Matthew“ trifft im Herbst 2016 auf die USA, 34 Menschen kommen ums Leben – die meisten in North Carolina.
„Matthew“ trifft im Herbst 2016 auf die USA, 34 Menschen kommen ums Leben – die meisten in North Carolina. © REUTERS | REUTERS / NOAA
Drei Millionen verlassen ihre Häuser. In der Karibik sterben 585 Menschen – vor allem auf Haiti.
Drei Millionen verlassen ihre Häuser. In der Karibik sterben 585 Menschen – vor allem auf Haiti. © REUTERS | REUTERS / NASA
„Patricia“ war der stärkste jemals in der Region Mexikos registrierte Wirbelsturm der Kategorie fünf. Er hatte die Küste im Oktober 2015 mit einer Windgeschwindigkeit von über 300 Kilometern pro Stunde getroffen. Noch als tropische Depression brachte „Patricia“ Starkregen nach Guatemala, Nicaragua und El Salvador; in den drei Staaten starben insgesamt sechs Menschen. In Mexiko starb eine Person während der Evakuierung.
„Patricia“ war der stärkste jemals in der Region Mexikos registrierte Wirbelsturm der Kategorie fünf. Er hatte die Küste im Oktober 2015 mit einer Windgeschwindigkeit von über 300 Kilometern pro Stunde getroffen. Noch als tropische Depression brachte „Patricia“ Starkregen nach Guatemala, Nicaragua und El Salvador; in den drei Staaten starben insgesamt sechs Menschen. In Mexiko starb eine Person während der Evakuierung. © REUTERS | REUTERS / NASA
„Sandy“ wirbelt im Oktober 2012 die US-Ostküste entlang. Der Sturm, der zunächst in der Karibik wütete, hinterließ vor allem in den Staaten New York und New Jersey ein Bild der Verwüstung.
„Sandy“ wirbelt im Oktober 2012 die US-Ostküste entlang. Der Sturm, der zunächst in der Karibik wütete, hinterließ vor allem in den Staaten New York und New Jersey ein Bild der Verwüstung. © Reuters | REUTERS / NASA
Es gab rund 150 Tote. In New York City standen ganze Stadtteile unter Wasser.
Es gab rund 150 Tote. In New York City standen ganze Stadtteile unter Wasser. © Reuters | REUTERS / NASA
„Katrina“ wütete im August 2005 entlang der Golfküste, mehr als 1800 Menschen kamen ums Leben. Besonders betroffen war New Orleans.
„Katrina“ wütete im August 2005 entlang der Golfküste, mehr als 1800 Menschen kamen ums Leben. Besonders betroffen war New Orleans. © REUTERS | REUTERS / Ho New
Der Sturm führte zur bislang teuersten Hurrikan-Katastrophe in den USA – mit 160 Milliarden Dollar unter Berücksichtigung der Inflation.
Der Sturm führte zur bislang teuersten Hurrikan-Katastrophe in den USA – mit 160 Milliarden Dollar unter Berücksichtigung der Inflation. © REUTERS | REUTERS / Ho New
Dadurch starben unmittelbar 64 Menschen, infolge der Katastrophe verloren einer Studie zufolge jedoch insgesamt knapp 3000 Menschen ihr Leben.
Dadurch starben unmittelbar 64 Menschen, infolge der Katastrophe verloren einer Studie zufolge jedoch insgesamt knapp 3000 Menschen ihr Leben. © REUTERS | REUTERS / NASA
Der Tropensturm „Zeta“ war ein sich sehr spät entwickelnder Sturm, der sich mehr als vier Wochen nach dem offiziellen Ende der atlantischen Hurrikansaison 2005 über dem mittleren Atlantik bildete und bis in den Januar 2006 Bestand hatte. „Zeta“ hat zu keiner Zeit irgendwelche Küsten gefährdet, sodass keine Sturmwarnung ausgegeben wurden.
Der Tropensturm „Zeta“ war ein sich sehr spät entwickelnder Sturm, der sich mehr als vier Wochen nach dem offiziellen Ende der atlantischen Hurrikansaison 2005 über dem mittleren Atlantik bildete und bis in den Januar 2006 Bestand hatte. „Zeta“ hat zu keiner Zeit irgendwelche Küsten gefährdet, sodass keine Sturmwarnung ausgegeben wurden. © imago/Science Photo Library | imago stock&people
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Hurrikans werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt – mit unterschiedlichen Bedeutungen. Zuletzt hatte ein Hurrikan die Bahamas erschüttert, es gab mehr als 2500 Vermisste. In Taiwan wütete ein Taifun – bei einem Brückeneinsturz gab es Verletzte. (ses)