Berlin. Nach dem tödlichen Unfall eines SUV in Berlin haben Ermittler die Wohnung des Fahrers durchsucht. Hatte er einen epileptischen Anfall?

Der tödliche Unfall mit einem SUV in Berlin hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt und eine Debatte über Geländewagen in Städten angestoßen – nun haben Polizei und Staatsanwaltschaft die Wohnung des Fahrers durchsucht.

Die Durchsuchung hängt den Angaben zufolge damit zusammen, dass eine Beifahrerin nach dem Unfall gesagt hatte, der Fahrer habe am Steuer einen epileptischen Anfall erlitten.

„Der Rechtsanwalt des beschuldigten Fahrers des Unfallfahrzeugs hat eine erste Stellungnahme abgegeben und hat in der Tat bestätigt, dass eine akute gesundheitliche Problematik Ursache des Unfall gewesen sein könnte“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montagabend dem RBB.

Tödlicher Unfall mit SUV in Berlin – Fahrer gibt seine Patientenakte nicht frei

Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, erfolgte die Durchsuchung schon am Freitag. „Dabei wurden Beweismittel sichergestellt. Sie müssen jetzt ausgewertet werden.“ Zunächst hatte die „Bild“ darüber berichtet.

Porsche-Unfall in Berlin - Vier Tote

Am Freitag hat ein Porsche einen schweren Unfall in Berlin gebaut. Vier Menschen wurden dabei getötet, darunter ein Kind.  Polizeibeamte suchen nach Spuren.
Am Freitag hat ein Porsche einen schweren Unfall in Berlin gebaut. Vier Menschen wurden dabei getötet, darunter ein Kind. Polizeibeamte suchen nach Spuren. © dpa | Paul Zinken
Der Porsche war über einen Gehweg und durch einen Bauzaun in ein Baugrundstück gerast und hatte dabei Passanten getötet.
Der Porsche war über einen Gehweg und durch einen Bauzaun in ein Baugrundstück gerast und hatte dabei Passanten getötet. © dpa | Paul Zinken
Bei dem Unfall starb auch ein Kleinkind und dessen Oma.
Bei dem Unfall starb auch ein Kleinkind und dessen Oma. © dpa | Britta Pedersen
Die drei Insassen im Porsche wurden schwer verletzt.
Die drei Insassen im Porsche wurden schwer verletzt. © dpa | Britta Pedersen
Die Polizei versucht den genauen Unfallhergang zu klären.
Die Polizei versucht den genauen Unfallhergang zu klären. © dpa | Britta Pedersen
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An die Patientenakte des Mannes kommt die Polizei aber nicht heran, weil für die Akte wegen der ärztlichen Schweigepflicht ein sogenanntes Beschlagnahmeverbot gilt. Nach dem tödlichen SUV-Unfall in Berlin laufen Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung. Der Fahrer könnte die Akte freigeben – was er aber bisher nicht getan hat.

Am 6. September war das Auto an einer Kreuzung in Berlin über die Gegenfahrbahn hinweg von der Straße abgekommen. Der SUV rammte eine Ampel, überfuhr vier Menschen auf dem Gehweg und durchbrach einen Bauzaun. Unter den vier Todesopfern war auch ein dreijähriger Junge.

In der Folge war eine heftige Diskussion über SUV in Deutschland entbrannt. SUV in der Kritik: Warum die FDP die Geländewagen verteidigt. Weil nach wie vor viele der Geländewagen produziert werden und die Nachfrage bei den Deutschen ungebrochen ist, kritisierte Grünen-Chefin Baerbock im Gespräch mit unserer Redaktion den SUV-Fokus der Autokonzerne. (dpa/les)